„Ihr Hund ist zu dick“ - ein Satz, den keiner von uns gerne hört. Doch leider gilt: 40-49% der in Deutschland lebenden Hunde leiden immer häufiger unter Übergewicht und das kann gefährliche Folgen haben. Übergewichtige Hunde haben eine deutlich geringere Lebenserwartung und sind anfälliger für viele Krankheiten. Erfahre hier alles darüber, wie du Übergewicht vermeidest und deinem Hund beim Abnehmen hilfst, damit er ein langes und glückliches Leben haben kann.
Hunde gelten als übergewichtig, wenn das Körpergewicht mehr als 15% über dem Idealgewicht liegt.
Das heißt ein Hund, der eigentlich 10 Kilo wiegen sollte und nun mehr als 11,5 Kilo auf die Waage bringt, gilt bereits als übergewichtig. Von Adipositas (also krankhaftem Übergewicht) spricht man, wenn das Gewicht 30% über dem Idealgewicht liegt.
Um den Ernährungszustand deines Hundes besser beurteilen zu können, kannst du den sogenannten Body Condition Score (kurz: BCS) zu Rate ziehen, falls du gerade keine geeignete Waage zur Hand hast. Anhand des BCS kannst du sehr gut beurteilen, wie es um die Figur deines treuen Freundes bestellt ist.
Hier eine kleine Zusammenfassung:
Rippen, Becken und Wirbel sind leicht erkennbar, die Tiere haben eine deutliche Taille, oft reduzierte Muskelmasse und es ist kein Fett ertastbar.
Die Rippen sind tastbar, die Taille von oben erkennbar, es ist wenig Fett vorhanden und die eingezogenen Bauchlinie ist erkennbar.
Es ist eine leichte Fettschicht zu ertasten, Taille und Bauchlinie sind erkennbar, aber nicht mehr so deutlich.
Dicke bis sehr dicke Fettschicht, keine Taille und Bauchlinie erkennbar, Fettablagerungen an verschiedenen Stellen des Körpers, der Bauchumfang ist vergrößert.
Nicht vergessen: Ein übergewichtiger Hund hat eine deutlich geringere Lebenserwartung. Du solltest also schnell handeln, wenn dein Hund einen BCS von 6-9 aufweist.
Unser Lesetipp: Mehr zum Body Condition Score erfährst auf unserem Tierärzteblog im Artikel Body Condition Score (BCS) für Hunde und Katzen.
Übrigens: Bist du immer noch unsicher, wieviel dein Hund nun konkret wiegen sollte? Falls ja, dann kontaktiere am besten eine Tierarztpraxis.
Nutze unseren kostenlosen Symptom-Checker, um herauszufinden, wie gesund dein Hund ist!
Die Ursachen für Übergewicht können vielfältig sein. Häufig spielen verschiedene Faktoren eine Rolle. Die wohl häufigsten Beispiele zählen wir hier auf:
Besonders energiedichte Nahrung (falsches Futter, Essensreste vom Tisch etc.)
Es leben mehrere Tiere in einem Haushalt und werden gemeinsam gefüttert (eine Überwachung der Futteraufnahmen, wer wann was und wie viel frisst, ist hier kaum möglich)
Ungünstig zusammengesetzte Nahrung
Neigung zu gesteigerter Futteraufnahme (vor allem aus Langeweile)
Mangelnder Auslauf/Bewegung
Kastration (häufiger weibliche, kastrierte Tiere betroffen)
Eine genetische Neigung zum Fettansatz (bestimmte Rassen, z.B. Labrador Retriever, sind davon eher betroffen als andere, sie haben genetisch bedingt einen niedrigeren Energiebedarf)
Alter: Je älter das Tier, desto häufiger verhindern altersbedingte Erkrankungen wie Arthrose etc. ausreichend Bewegung, und so sinkt der Energiebedarf bei älteren Tieren um bis zu 20%
Hormonelle Störungen (z.B. Schilddrüsenunterfunktion, Nebennierenüberfunktion), Medikamente oder Verhaltensprobleme können zu Übergewicht bei Hunden führen
Diesen Fakt müssen wir immer wieder betonen: Wenn dein Hund zu dick ist, solltest du schnell handeln. Denn Übergewicht kann für deinen Liebling schlimme gesundheitliche Folgen haben.
Was du nun tun solltest, erfährst du hier:
Überwache das Fressverhalten deines Hundes und kontrolliere, was dein Liebling über den Tag verteilt frisst. Dies gelingt besonders gut mit einem Futtertagebuch, in dem du alles notierst, was dein Hund frisst (inklusive Leckerlies).
So hast du den besten Überblick über die Kalorien, die dein vierbeiniger Freund täglich zu sich nimmt. Berechne die bisherige Kalorienaufnahme: Gekauftes Futter enthält die Angaben hierzu auf der Verpackung. Solltest du deinem Hund Nahrungsmittel für Menschen als Snack füttern (z. B. ein Stück Brot), kannst du die Kalorientabelle für das jeweilige Lebensmittel zu Rate ziehen. So kannst du genau ausrechnen, wie viel Kalorien dein Hund zu sich nimmt.
Sprich mit eine*r Tierärzt*in über ein geeignetes Diätfutter für deinen Hund und erstellt gemeinsam einen gesunden Diätplan. Regelmäßige Besuche in der Tierarztpraxis inklusive Wiegen, motivieren dich und helfen beim „Dranbleiben“.
Füge dem Futter deines Hundes mehr Gemüse zu, so wird dein Hund satt, nimmt aber trotzdem weniger Kalorien zu sich. Du kannst auch Gemüse als Ersatz für Leckerlies verwenden (z.B. Karotten-Stückchen). Auch Zellulose kannst du über den Tag verteilt in Wasser aufgelöst verabreichen, das füllt den Magen und nimmt deinem Hund den Hunger.
Verwende beim Training einen Klicker anstatt einer Belohnung durch Leckerlis, so kannst du mit deinem Hund trainieren, ohne ihm zusätzliche Kalorien zuzuführen.
Kontrolliere regelmäßig das Gewicht deines Hundes (etwa einmal pro Woche) oder lasse deinen Liebling von deine*r Tierärzt*in wiegen.
Achte darauf, dass dein Hund keinen Zugang zum Futter anderer Tiere oder zu deinem Essen hat.
Achte auf ausreichend Bewegung deines vierbeinigen Freundes, gehe mindestens zweimal täglich mit ihm Gassi und spiele ausreichend mit ihm.
Auch wenn der Kopf deines Lieblings gefordert ist, werden Kalorien verbrannt. Beschäftige dich also mit deinem Hund und lass ihn sich sein Essen erarbeiten oder mache andere Spiele mit ihm, bei dem er sein Köpfchen anstrengen muss.
Füttere ein kommerzielles Futter zum Abnehmen. Dieses gibt es von diversen Herstellern, so kannst du sicherstellen, dass dein Hund abnimmt, ohne an einem Nährstoffmangel zu leiden.
Die Antwort ist eindeutig: JA! Denn nur durch einen guten Ernährungsplan kann der Erfolg der Diät überwacht und gemessen werden. Ebenso kann auch nur hierdurch eine optimale Versorgung mit allen wichtigen Nährstoffen gewährleistet werden. Ziel sollte eine Gewichtsabnahme von ca. 1% der Körpermasse pro Woche sein.
Solltest du diese Symptome bei deinem Hund feststellen, dann solltest du dringend deine*n Tierärzt*in aufsuchen. Dies deutet weniger auf ein Gewichtsproblem als auf andere organische Ursachen hin (z.B. Diabetes, Niereninsuffizienz, Lebererkrankungen oder eine Gebärmuttervereiterung).
Sollte dein Hund einen dicken Bauch haben, muss dies nicht immer von zu viel Futter herrühren. Auch andere organische Ursachen kommen in Frage. Achte auf zusätzliche Symptome wie häufiges Trinken. Vergrößerungen der inneren Organe, Tumore, Entzündungen o.ä. können die Ursache sein.
Der dickste Hund der Welt war im Jahr 2007 ein Schäferhund-Rottweiler Mischling mit Namen Pie. Er lebte in Westengland und brachte stolze 95 kg auf die Waage. Dies sollte jedoch kein Ansporn sein, dass dein Hund Pie demnächst Konkurrenz macht!
Du hast Fragen zum (Ideal)Gewicht deines Hundes? Unsere freundlichen und kompetenten Tierärzt*innen von FirstVet beraten euch gerne!
FirstVet bietet für nur 25 EUR bis 33 EUR Videoanrufe mit erfahrenen Tierärzt:innen. Du kannst innerhalb von Minuten eine Beratung erhalten, indem Du die FirstVet-App kostenlos aus dem Apple App Store oder Google Play Store herunterlädst. Über 700.000 zufriedene Nutzer vertrauen FirstVet bei der Behandlung ihres Haustiers.
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