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Herbstgrasmilben beim Hund: Erkennen und Behandlung

Voraussichtliche Lesedauer 4 Minuten
Herbstgrasmilben beim Hund: Erkennen und Behandlung

Der Sommer ist da und so schön die Hitze manchmal auch sein kann, so kommen mit ihr doch auch der ein oder andere unliebsame Gast auf unsere vierbeinigen Freunde. Eine harmlose aber lästige Begleiterscheinung eines schönen Sommers ist die sogenannte Herbstgrasmilbe. Hier erfährst du alles, was du über Herbstgrasmilben beim Hund wissen musst: Symptome, Behandlung, Hausmittel und mehr.

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Was sind Herbstgrasmilben?

Den meisten Hundebesitzer:innen ist sie ein Begriff: die Herbstgrasmilbe, auch bekannt als Erntemilbe, Heumilbe oder Grasmilbe.

Ein lästiger kleiner, aber harmloser Parasit, der bei unseren vierbeinigen Freunden starken Juckreiz auslösen kann. Aber nicht nur unsere Hunde können befallen werden, auch wir Menschen kennen diesen kleinen Parasiten als sogenannte „Erntekrätze“, „Herbstbeiß“ oder "Stachelbeerkrankheit".

Lediglich die Larve der Herbstgrasmilbe ist ein Parasit. Sie befällt viele verschiedene Tierarten (Hund, Katze, Meerschweinchen, Pferd etc.), ebenso wie den Menschen. Mit ihren Mundwerkzeugen dringt sie in die obersten Hautschichten ein, löst dort das Gewebe auf und trinkt die so entstandene Mischung aus Gewebe und Blut. Die erwachsenen Tiere ernähren sich von Pflanzenresten am Boden und haben wenig Interesse an uns oder unseren Haustieren. Die kleine Larve der Herbstgrasmilbe ist meist mit dem bloßen Auge als kleine orangefarbene Pünktchen im Fell unsere Fellnasen zu erkennen.

In bestimmten Gebieten Deutschlands kommt sie endemisch vor. Vor allem in verwilderten Gebieten, an Waldrändern und auf trockenen Wiesen ist sie häufig anzutreffen. Die Larven befallen unsere Hunde meist im Spätsommer (August bis Oktober). Sie lieben es trocken und heiß. Alle Körperstellen, die wenig behaart, dafür aber schön warm sind, sind bei den kleinen lästigen Parasiten beliebt, also vor allem Ohren, Pfoten und Bauch.

Wie kann ich Herbstgrasmilben beim Hund erkennen?

Die Larven der Herbstgrasmilbe sind meist mit bloßem Auge als orangefarbene Pünktchen (bis zu 0,5 mm groß) im Fell unser Hund zu erkennen.

An der Haut unserer Fellnasen hinterlassen sie kleine, rote, juckende Quaddeln. Bevorzugt an wenig behaarten Stellen des Körpers. Ein oberflächliches Hautgeschabsel in der Tierarztpraxis kann Gewissheit bringen. Hierbei wird mit einer Skalpellklinge oberflächliches Gewebe der Haut „abgeschabt“ und dann unter dem Mikroskop untersucht. Dies ist für deinen Hund nicht schmerzhaft und blutet auch nicht.

Sollte dein Tier Herbstgrasmilben haben ist dies aber kein Grund zu größerer Sorge. Der Biss der Herbstgrasmilbe löst zwar Juckreiz und Reizungen der Haut aus, ist aber nicht gefährlich, da diese kleinen Tierchen keine Infektionskrankheiten übertragen. Dennoch solltest du dein Tier bei einem Befall mit Herbstgrasmilben behandeln. Denn der von ihnen ausgelöste Juckreiz kann bis zu zwei Wochen anhalten und für deinen Hund sehr unangenehm sein.

Behandlung: Was hilft gegen Herbstgrasmilben beim Hund?

Jedes gängige verschreibungspflichtige Antiparasitikum, welches den Wirkstoff Fipronil oder Selamectin enthält, hilft gegen die Larven der Herbstgrasmilbe. Diese Präparate erhältst du bei deiner Tierarztpraxis oder in der Apotheke. Präparate mit dem Wirkstoff Permethrin eigenen sich ebenfalls zur Behandlung des Herbstgrasmilbenbefalls. Achte bei deren Verwendung aber bitte darauf, dass Präparate mit dem Wirkstoff Permethrin auf KEINEN FALL zur Behandlung der Herbstgrasmilbe bei deiner Katze genutzt werde dürfen, da dieser Wirkstoff hochgiftig für Katzen ist!

Du weisst nicht genau, wie du sicher Präparate gegen Herbstgrasmilben bei deinem Tier auftragen sollst? In unserem Artikel Auftragen von Spot On-Medikamenten bei Hunden und Katzen haben wir alles Schritt für Schritt nochmal erklärt.

Ein Befall mit der Herbstgrasmilbe ist also lästig, aber nicht gefährlich für dein Tier. Um ihm vorzubeugen meidest du am besten Gebiete in denen sich die Herbstgrasmilbe aufhält zur „Hauptsaison“ (August - Oktober) dieser Tierchen.

Shampoo gegen die Herbstgrasmilben: Hilft das?

Shampoos und Sprays sind eine wunderbare Alternative zu den bekannten Spot On Präparaten oder Halsbändern. Verwendet werden sollte ein Shampoo/Spray mit einem Wirkstoff aus der Pyrethroidklasse. Diese können dann auf die besonders gefährdeten Körperstellen aufgetragen werden (alle 3 - 5 Tage) und so einen Befall mit den Larven der Herbstgrasmilbe verhindern/reduzieren.

Helfen Hausmittel gegen Herbstgrasmilben beim Hund?

Das beste „Hausmittel“ gegen Herbstgrasmilben ist es, ihren Lebensraum in der Hauptsaison beim Gassigang zu meiden. Suche nach jedem Spaziergang deinen Hund ab oder dusche ihn kurz mit klarem Wasser. So vermeidest du, dass sich die Herbstgrasmilben festsetzen. Auch regelmäßiges Bürsten nach dem Gassigehen hilft, ebenso wie das Abwischen mit einem feuchten Tuch.

Vorbeugung von Herbstgrasmilben beim Hund: Was hilft?

Meide während der Hauptsaison (August - Oktober) die betroffenen Gebiete, in denen sich Herbstgrasmilben gerne aufhalten (Waldränder, trockene Wiesen etc.). Suche deinen Hund regelmäßig nach dem Gassigehen ab. Bade ihn nach dem Spaziergang oder wische ihn mit einem feuchten Tuch ab. Schütze ihn mit einem geeigneten Antiparasitikum gegen Herbstgrasmilben. Hierbei kannst du Spot On Präparate, Halsbänder oder Shampoos/Sprays verwenden.

Was muss ich beachten, wenn mein Hund eine Herbstgrasmilben-Allergie hat?

Hat dein Tier eine nachgewiesene Allergie gegen Herbstgrasmilben ist oberstes Gebot, den Kontakt mit der Milbe zu vermeiden:

  • Spaziergänge sollten vor allem abends oder sehr früh erfolgen, da sich die Milben im (noch) feuchten Gras nicht besonders wohl fühlen.
  • Dein Tier sollte immer mit entsprechendem Spot Ons, Halsbändern etc. vor Parasiten geschützt sein. Achte darauf, den Schutz in regelmäßigen Abständen zu erneuern.
  • Meide alle Gebiete, in denen sich Herbstgrasmilben tummeln könnten.

Sollte es trotz dieser Schutzmaßnahmen doch zu einem Befall mit der Herbstgrasmilbe kommen, kühle die betroffenen Stellen mit einem Kühlpack oder Eiswürfeln (wickel diese immer in ein Tuch ein) oder verwende ein kühlendes/juckreizlinderndes Spray aus eurer Tierarztpraxis. Sorge dafür, dass dein Tier auf keinen Fall an den betroffenen Stellen leckt oder beisst - so verhinderst du, dass die bereits juckenden Stellen mit Bakterien infiziert werden. Sollten doch kleine offene Wunden entstanden sein, kontaktiere eine:n Tierärzt:in um zu besprechen, wie die weitere Behandlung aussehen sollte.

Leidet dein Tier stark unter dem Juckreiz und du bist dir nicht sicher, was nun weiter zu tun ist?

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Veröffentlicht: 2.8.2022
Autoren:
Dr. Sabine Adam, Tierärztin
Prüfer:
Dr. Sabrina Vogt, Tierärztin

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