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Was ist Immun-mediierte Thrombozytopenie und wie wird sie behandelt?
FirstVet Tierarzt antwortet:
Immun-mediierte Thrombozytopenie (IMT) ist eine Autoimmunerkrankung, welche einen Mangel an Blutplättchen verursacht. Die Erkrankung kann idiopathisch, also ohne besondere Ursache, oder im Zusammenhang mit einer Primärerkrankung (Infektionen, Medikamenten, Tumoren oder anderen Autoimmunerkrankungen) auftreten. Die Blutplättchen sind ein wichtiger Faktor bei der Blutgerinnung. Erste Anzeichen können ungewöhnlich starke Hämatome, Nasenbluten oder Blut im Stuhl oder Urin sein. Es kann außerdem schneller zu inneren Blutungen kommen, welche sich beim Hund oftmals durch starke Müdigkeit, blasse Schleimhäute in Mund und Augen, oder Fieber äußern können. Präsdisponiert für diese Erkrankungen sind Hündinnen mittleren Alters, sowie manche Rassen, insbesondere Englische Bulldoggen, Pudel und Cocker Spaniel.
Zur adäquaten Behandlung dieser Erkrankung muss zunächst die Ursache festgestellt werden. Hierfür ist also eine ausführliche Diagnostik notwendig. Wenn eine idiopathische Thrombozytopenie festgestellt wird, ist eine Behandlung über Immunsuppression (Herunterfahren des Immunsystems) mithilfe von Kortison möglich. Hier handelt es sich zumeist um eine Langzeittherapie von ungefähr 6 Monaten, welche dann langsam ausgeschlichen wird, je nachdem wie das Immunsystem auf die Therapie reagiert. Tägliche Tierarztbesuche sind zu Beginn der Therapie notwendig, damit anhand von Blutuntersuchungen sichergestellt werden kann, dass die Zahl an Thrombozyten zunimmt. Manchmal kann es auch sinnvoll sein, den Hund für diese Zeit stationär aufzunehmen.
Auch eine Anämie, eine Blutarmut, kann eine IMT mit sich bringen. Hier ist eine Bluttransfusion notwendig.
Die Prognose einer einmalig auftretenden IMT ist in der Regel gut. Wenn die IMT jedoch wiederkehrend auftritt, verschlechtert sich die Prognose.