Wie kann ich dafür sorgen, dass der Tierarztbesuch mit meiner Katze möglichst stressfrei abläuft?
1. Gute Erfahrungen mit Tierärzten bereits im Kittenalter machen
Wenn du die Möglichkeit hast, gewöhne deine Katze am besten bereits ab Kittenalter daran zum Tierarzt zu gehen. Ihre ersten Tierarzterfahrungen sollten positiv ablaufen, da sie die Grundlage dafür bilden, wie sie später mit Tierarztbesuchen umgeht.
Auch negative Ersterfahrungen lassen sich zwar beheben, aber das kann mit viel Aufwand verbunden sein.
Eine gute erste Erfahrung kann sein, dass dein Kitten genug Zeit hat den Tierarzt zu beschnuppern und sich erstmal im Behandlungsraumes. Wenn deine Katze genug Zeit hat den Arzt und Umgebung kennenzulernen, ist sie deutlich entspannter, auch bei zukünftigen Terminen.
Auch sollte die erste Untersuchung nichts Beängstigendes oder Schmerzhaftes beinhalten. Eine allgemeine Routineuntersuchung begleitet von Streicheleinheiten und Leckerlis kann Wunder wirken.
Übrigens: Was erwartet dein Kitten überhaupt beim Tierarzt? Zuerst wird, wie oben beschrieben, eine Routineuntersuchung vorgenommen. Sie wird abgetastet, gewogen und die Herzfrequenz wird gemessen. Relativ zeitnah erfolgt dann die Grundimmunisierung (jeweils in Woche 8, 12 und 16).
2. Wie gewöhne ich meine Katze an die Transportbox?
Am besten ist es, wenn deine Katze lernt freiwillig in die Transportbox zu gehen. Sie soll die Box nicht mit Angst verbinden. Wenn sie nur in die Box soll, bevor sie zum Tierarzt geht und dabei auch noch in die Box gescheucht wird, kann sie die Box nur mit Stress verbinden.
Deshalb mach die Transportbox zu einem gewöhnlichen Alltagsgegenstand für deine Katze und lasse sie offen im Raum stehen. Deine Katze soll immer in die Box hineingehen können, wenn sie will. Mach ihr die Box gemütlich und leg eine Decke, Kissen oder Kuscheltiere rein. Auch Pheromone kannst du in die Box sprühen, die im Fachhandel erwerblich sind. Hierzu beraten dich gerne unsere Online-Tierärzte.
Noch ein Tipp: Du kannst manchmal ein Leckerli in die Box legen, so lernt sie ihre Kuschelhöhle noch mehr lieben.
Last but not least: Fahr auch mal mit deiner Katze in der Transportbox ein bisschen im Auto herum, aber nicht zum Tierarzt. Somit verbindet sie Autofahren nicht nur mit einer Fahrt zum Tierarzt. Manche Katzen mögen diese Fahrt nicht, andere finden sie wiederum interessant.
3. Bleib entspannt
Deine Katze merkt, wenn du gestresst bist. Deshalb bewahre stets die Ruhe, egal aus welchem Grund du deine Katze zum Tierarzt bringst. Denn wenn du panisch bist, wird deine Katze nur noch gestresster und das hilft ihr auch nicht weiter.
Falls du gestresst bist, atme bewusst ein und aus. Rede deiner Katze gut zu, vertraue darauf, dass der Tierarzt euch helfen kann und dann bring deine Katze zum Tierarzt.
Sollte deine Katze bei der Autofahrt viel maunzen (was sie bei solchen Fahrten manchmal machen), rede weiterhin lieb mit ihr. Das gibt ihr Zuversicht und Sicherheit.
4. Vor der Fahrt spielen und belohnen
Wie vorhin erwähnt, du solltest deine Katze nicht in die Transportbox scheuchen, bevor du mit ihr zum Tierarzt fährst. Es kann sehr hilfreich sein, vorher mit ihr zu spielen und sie mit Leckerlis in die Box zu locken. Bewegung schafft ihr Entspannung und eine entspanntere Katze auf dem Weg zum Tierarzt ist für alle Seiten angenehmer.
5. Die richtige Katzenbox
Die richtige Katzenbox hat für deine Katze und auch den Tierarzt einige Vorteile. Zunächst sollte die Katzenpfote durch das Gitter der Box durchpassen, ohne, dass ihre Pfoten sich dabei abschürfen.
Des Weiteren ist es für den Tierarzt praktisch, wenn sich die Box vorne und auch oben öffnen lässt. Weidenkörbe mögen hübsch aussehen, eignen sich aber nicht zum Transport zum Tierarzt.
6. Wie umgehen mit Angstkatzen?
Es gibt einige Katzen, die sehr viel Angst haben, vor allem bei Tierarztbesuchen. Hier gibt es Mittel aus der Schulmedizin oder auch Alternativ-Mittel, die diese Angst lindern können. Sprich diesbezüglich mit deinem Tierarzt. Bei Angstkatzen kann auch ein Hausbesuch eine gute Idee sein.
7. Kann ein Hausbesuch sinnvoll sein?
Ist deine Katze eine Angstkatze oder der Transport zum Tierarzt ist aus irgendeinem Grund nicht möglich? Dann kann ein Hausbesuch Sinn machen. Der Tierarzt, der diesen Hausbesuch durchführt, muss allerdings ein dem Fall angemessenes Equipment haben - das kann bei Untersuchungen, die beispielsweise eine Röntgenuntersuchung beinhalten manchmal schwierig sein.
8. Kurze Wartezeiten
Versuche Termine rechtzeitig zu buchen (bei Notfällen ist das natürlich nicht möglich), um Wartezeiten für Tierarztbesuche so kurz wie möglich zu halten. Je schnelle deiner Katze es hinter sich gebracht hat und wieder zu Hause ist, desto besser für sie ist das in der Regel.
9. Informationen über deine Katze, die du für deinen Tierarzt bereithalten solltest
Alter
Name
Rasse
Geschlecht
Kastriert?
Impfungen
Aktuelles Gewicht
Datum letzter Entwurmung & welches Mittel genutzt wurde
Welche Beschwerden hat sie?
Wie äußern sich die Beschwerden?
Wann traten sie das erste mal auf bzw. wurden bemerkt?
Wie oft treten sie auf? Wann treten sie auf?
Hat die Katze etwas Ungewöhnliches gefressen?
Auffälligkeiten bei Futter- & Wasseraufnahme bzw. Kot- & Urinabsatz
Verhält sich die Katze anders als sonst?
Gibt es neue Stressfaktoren für deine Katze?
Hat sich in der Umgebung der Wohnung (Möbel, Menschen, etc.) irgendetwas verändert?
Leidet deine Katze an Vorerkankungen und nimmt sie derzeit Medikamente ein? Wenn ja, dann sind der Name des Medikamentes und die genau Dosierung wichtig
Bei spezifischen Fällen kann es Sinn machen eine Probe von Erbrochenem oder Kot mitzunehmen.
9. Nicht scheu sein und nachfragen, bis du alles verstehst
Frag generell so oft beim Tierarzt nach, bis du alles verstanden hast. Wenn es sich um einen besonders schwierigen Fall handelt oder du vor einer schwierigen Entscheidung stehst, hol dir bei Bedarf eine zweite Meinung von anderen Tierärzten ein. Lass dir außerdem Tierarzt-Diagnosen genau wie genaue Medikamentenpläne mit dem Name und der Dosierung des Medikamentes nach dem Termin auch schriftlich mitgeben.
Hier sind einige wichtige Fragen, die du deinem Tierarzt stellen kannst:
Wie lautet die Diagnose?
Kommen auch andere Krankheiten in Frage? Wenn ja, welche?
Wie sieht die Behandlung aus? Gibt es auch andere Behandlungsmöglichkeiten?
Wie lange dauert die Behandlung?
Welche Medikamente bekommt die Katze?
Wie lautet die Prognose?
Welche Kosten kommen auf mich zu?