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Die 10 größten Gefahren für Kaninchen im Sommer

Voraussichtliche Lesedauer 5 Minuten
Die 10 größten Gefahren für Kaninchen im Sommer

Besonders im Sommer lauern für Kaninchen, die dann viel im Freien gehalten werden, vermehrt Gefahren. Angefangen von der Hitze, die für diese kreislauflabilen Heimtiere sehr gefährlich werden kann, bis hin zu Verletzungen, Infektionskrankheiten oder Angriffe durch Wildtiere. Damit du dein Tier optimal schützen kannst, hier einige Tipps, welche Gefahren besonders im Sommer lauern und wie du sie am besten vermeiden kannst.

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1. Hitze

Bereits ab einer Temperatur von 25 Grad fühlen sich Kaninchen unwohl. Da die Tiere nicht schwitzen können, leiden sie besonders unter der Sommerhitze und laufen Gefahr einen Hitzschlag zu erleiden.

Die Tiere brauchen deshalb unbedingt Möglichkeiten sich im Schatten aufzuhalten oder sich abzukühlen, sonst besteht die Gefahr eines Hitzschlags. Wenn du deine Kaninchen in einem Außengehege hältst, sorge dafür, dass sie den ganzen Tag über ein schattiges Plätzchen haben, wohin sie sich zurückziehen können (z.B. unter einem Baum). Denk auch daran, dass die Sonne wandert. Lege ihnen zusätzlich, Flaschen mit kühlem Wasser ins Gehege, befeuchte den Boden mit einem Gartenschlauch (achte dabei darauf, dass das Gehege nicht zu nass wird) auch kühle Erde oder kühle Tücher können eine kleine Abkühlung verschaffen.

Selbst wenn du dein Kaninchen in der Wohnung hältst, solltest du darauf achten, dass sein Käfig nicht in der prallen Sonne steht und die Wohnung eine angenehme Temperatur hat. Lüfte regelmäßig. Bei Langhaarkaninchen kann in dieser Jahreszeit ein Kurzhaarschnitt ebenfalls Abhilfe schaffen. Bitte stelle nicht den Ventilator direkt vor den Kaninchenstall, dies könnte unter Umständen zu einer Unterkühlung deines Lieblings führen.

Solltest du den Verdacht haben, dass dein Kaninchen einen Hitzschlag hat, es schneller atmet oder zittert wende dich bitte sofort an einen Tierarzt. Versuche das Tier abzukühlen indem du seine Läufe unter kühles Wasser hältst oder es in kühle Tücher wickelst und ihm Wasser mit einer kleinen Pipette o.ä. eingibst, während du es zum Tierarzt transportierst.

2. Austrocknung

Wie schon erwähnt sind Kaninchen sehr Hitze empfindliche Tiere, deren kleiner Kreislauf schnell von zu viel Wärme und zu wenig Flüssigkeit belastet werden kann. Achte darauf, dass dein hoppelnder Freund den ganzen Tag über Zugang zu frischem Wasser hat und sein Wassernapf/Wasserspender immer gut gefüllt ist.

Stelle mehrere Wasserspender im ganzen Käfig/Außengehege aus, so dass jedes Kaninchen jederzeit Zugang zu frischen Wasser hat. Das Wasser sollte täglich gewechselt werden um Algenbildung und die Vermehrung von Bakterien zu vermeiden.

3. Ausbruch und Fressfeinde

Wenn du dein Kaninchen in einem Freilauf hältst, achte darauf, dass er „ausbruchssicher“ ist. Kaninchen sind wahre Ausbruchskünstler und können sich schnell einen Tunnel buddeln oder aus dem Gehege ausbüxen.Achte auch darauf, das Gehege „nach oben“ durch ein Gitter/Netz zu sichern. So schützt du dein Kaninchen noch zusätzlich vor anderen Wildtieren/Fressfeinden, wie Greifvögeln etc. und stechenden Insekten.

4. Ernährung

Auch die Ernährung deines Kaninchens solltest du den wärmeren Temperaturen anpassen. Da sich die kleinen Tiere im Sommer lieber mal ausruhen als im Gehege sportlich Haken zu schlagen, bleibt ihr Futter auch länger im Verdauungssystem „liegen“ so dass es leicht zu Blähungen und Verdauungsstörungen kommen kann. Reduziere deshalb den Grünfutter- und Trockenfutteranteil. Frisches Obst und Gemüse sollte nur in Maßen gegeben werden und nicht lange im Käfig liegen bleiben, da es bei hohen Temperaturen leichter verdirbt. Sollte dein Kaninchen einen aufgeblähten Bauch haben, schlecht fressen oder apathisch sein, suche bitte sofort einen Tierarzt auf, da Verdauungsstörungen beim Kaninchen schnell zu ernsthaften Problemen führen können.

5. Verletzungen

Achte darauf, dass das Freigehege in dem du deinen kleinen Freund hältst, keine scharfen Kanten/Spitzen oder anderweitige Verletzungsmöglichkeiten bietet. Die Tiere können solche Gefahren nicht einschätzen und unter ihrem dichten Fell (besonders bei Langhaarkaninchen) kannst du solche Wunden oft schlecht erkennen. Solltest du eine Verletzung an deinem Kaninchen entdecken, kannst du sie mit lauwarmem Wasser vorsichtig von Schmutz säubern und trocken tupfen, achte darauf dein Kaninchen nun nurim Haus zu halten und das die Wunde trocken und sauber bleibt. Sollte die Wunde größer oder klaffend sein oder übel riechen, suche bitte so bald wie möglich einen Tierarzt auf. Dieser wird die Wunde fachmännisch versorgen und dir die weitere Behandlung für zu Hause erklären.

6. Fliegenmadenbefall

Eine weitere, oft unbekannte Gefahr für dein Kaninchen sind Fliegenmaden. Fliegen legen ihre Eier gerne in offene Wunden oder in verschmutze Anal-und Genitalregionen, dort schlüpfen innerhalb von 1-2 Tagen die Larven, die sich dann von dem Wundsekret, dem Gewebe und dem Darminhalt der Tiere ernähren. Dies bleibt häufig lange unbemerkt und ist für die Tiere extrem schmerzhaft. Achte daher bei deinen Tieren aufverschmierte, verschmutzte, offene oder wunde Stellen und kontrolliere jeden Abend dein Tier. Tiere mit Durchfall sollten bis zur Genesung lieber im Haus gehalten werden. Solltest du den Verdacht haben, dass dein Tier von Fliegenmaden befallen ist, suche so schnell wie möglich einen Tierarzt auf. Dieser wird dein Tier unter Betäubung von den Maden befreien und alles gründlich säubern und eventuell noch eine antibiotische Behandlung anschließen.


7. Myxomatose

Die Myxomatose ist eine Viruserkrankung, die sowohl durch blutsaugende Insekten (Mücken, Flöhe) als auch über Gegenstände (Holz, Gras etc.) übertragen werden kann. Es kommt nach einer Infektion zu knotigen Veränderungen oder Schwellungen im Kopf-oder Anogenitalbereich. Leider gibt es für diese Erkrankung keine Therapie, aber zum Glück eine wirkungsvolle Impfung. Hiermit kannst du dein Tier am besten gegen die Erkrankung schützen. Kaninchen ab einem Alter von 4 Wochen können bereits geimpft werden. Frage deinen Tierarzt nach diesem wirkungsvollen Schutz.

8. RHD

Die RHD (Rabbit Haemorrhagic Disease) ist auch eine Viruserkrankung. Die Ansteckung erfolgt ebenfalls über Gegenstände (auch kontaminiertes Grünfutter) sowie stechende Insekten. Die Erkrankung verläuft in fast allen Fällen tödlich aber auch hier gibt es eine wirksame Impfprophylaxe. Lass dein Tier also regelmäßig gegen diese beiden gefährlichen Viruserkrankungen von deinem Tierarzt impfen.

9. Flöhe

Ein Flohbefall beim Kaninchen ist eine seltene Diagnose. Jedoch kann es vorkommen und zu Entzündungen der Haut und Juckreiz führen. Da Flöhe ein Überträger der Myxomatose sein können sollte ein Befall immer behandelt werden. Solltest du Flöhe oder Flohkot auf deinem Tier finden, wende dich an einen Tierarzt. Dieser wird dir wirkungsvolle Medikamente gegen den Flohbefall verschreiben.

10. Transport

Ein Transport deines Kaninchens bei heißen Temperaturen sollte wenn möglich vermieden werden. Ist es doch nötig, z.B. für einen Besuch beim Tierarzt, achte darauf, dass der Transportkäfig/Transportbox ausreichend belüftet ist und Wasser enthält. Transportiere dein Kaninchen nur in einem klimatisierten Auto und lasse es NIEMALS im geschlossenen und geparktenWagen zurück (auch nicht für 5 Minuten).

Solltest du weitere Fragen zur Haltung, Fütterung oder möglichen Gefahren für dein Tier haben. Oder befürchtest du, dass dein Tier krank ist, wende dich an einen unserer erfahrenen und freundlichen Tierärzte bei Firstvet. Wir stehen dir und deinem Tier gerne mit Rat und Tat zur Seite.


Veröffentlicht: 6.7.2020
Zuletzt aktualisiert: 12.10.2020
Autoren:
Dr. Sabine Adam, Tierärztin

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