Normalerweise ist es gar nicht unbedingt nötig, die Krallen deiner Katze zu schneiden, denn eigentlich nutzen sich diese ganz von alleine ab. Bei Hauskatzen ohne Freigang oder solchen, die nie einen Kratzbaum benutzen, kann es allerdings sein, dass sich die Krallen von alleine nicht ausreichend abwetzen und du bei der Pflege doch nachhelfen musst. In diesem Artikel informieren wir dich bezüglich interessanter Fakten über Katzenkrallen und zeigen dir außerdem eine einfache Schritt-für-Schritt-Anleitung, wie du und dein Stubentiger das Krallenschneiden zusammen ganz einfach erlernen und meistern könnt.
Das Kratzen gehört bei allen Katzen zum angeborenen Verhalten. Kratzen an Oberflächen hilft den Stubentigern zum Einen, Stress abzubauen, aber genauso gehört es zum normalen Kommunikationsverhalten mit anderen Katzen und mithilfe des Ausfahrens der Krallen können sogar die Muskeln gedehnt werden.
Katzen besitzen insgesamt 18 Krallen - jeweils 5 an den beiden Vorderpfoten und je 4 an den hinteren. Sie sind sichelförmig und bestehen aus mehreren Hornschichten. Damit die Krallen nicht beim Laufen stören und sich nicht zu schnell abnutzen, sind sie bei Bewegung und in Ruhe eingefahren, können aber jederzeit als Kletter- und Sprunghilfe oder beim Angriff ausgefahren werden!
Im Wesentlichen besteht die Katzenkralle aus zwei Anteilen, dem Krallenmark (innen, dieser Teil wird durchblutet) und dem toten Krallenhorn (außen). Dieses muss regelmäßig abgewetzt werden, damit die Krallen schön scharf bleiben.
Bei manchen Tieren kann es vorkommen, dass sich die Krallen nicht vollständig von alleine abnutzen. Oder aber, wenn du sichergehen willst, dass du dich beim Spielen mit deinem Stubentiger nicht ernsthaft verletzt, empfehlen wir dir, die Krallen deiner Katze regelmäßig zu pflegen.
Am besten untersuchst du die Nägel deiner Katze einmal pro Woche. Ist dein Kätzchen am Schlafen und die Krallen sind in Ruhe sichtbar, dann sollten sie auf jeden Fall geschnitten werden. Denn unter normalen Bedingungen sollten die Krallen in Ruhe ja eingezogen, spricht nicht sichtbar sein.
Es ist ganz normal, dass Katzen Situationen, an die sie nicht gewöhnt sind, erst einmal ablehnen oder nur widerwillig mitmachen. Deshalb ist es natürlich ideal, wenn du deinem Stubentiger schon als Welpe daran gewöhnst, seine Pfoten berühren zu dürfen und die Krallen zu kürzen. Aber keine Angst, auch wenn deine Samtpfote schon älter ist, kannst du sie mit ein wenig Übung mit dieser neuen Tätigkeit Schritt für Schritt vertraut machen und irgendwann wird sie das Krallenschneiden als angenehme Gewohnheit angenommen haben.
Eine Krallenschere: Am besten besorgst du dir eine, die extra für Katzen angefertigt ist, bei deine:m Tierärzt:in oder im Zoofachhandel, denn diese bergen die geringsten Verletzungsgefahren beim Schneiden.
Eine gute Vorbereitung ist das A und O! Lies also vorher aufmerksam diesen Text durch und bereite dich mit allen Utensilien UND einer entspannten Katze vor.
Tupfer, Kompressen und ein blutstillendes Pulver: Da es passieren kann, dass du in das empfindliche Innenleben der Krallen schneidest, sei vorbereitet, und besorge dir ein hämostatisches Pulver, welches kleine Blutungen in Sekundenschnelle stoppen kann. Dieses Pulver erhältst du bei deine:m Haustierärzt:in oder in Apotheken. Gib im Fall der Fälle eine ausreichende Menge des Pulvers z.B. mit einem Q-Tip auf die blutende Kralle und die Blutung wird schnell zum Stoppen kommen.
Das richtige Mindset: Achte darauf, dass sowohl du, als auch dein Tier in einer entspannten, ausgeglichenen Stimmung seid. Solltest du in Hektik sein, bist du unkonzentriert und überträgst außerdem deine Nervosität auf dein Tier. Also hebe dir das Krallenschneiden für einen Moment auf, in dem du Zeit und Geduld aufbringen kannst, alles in Ruhe angehen zu lassen.
Auch wenn du alles daran setzt, dass diese Situation nicht eintritt, leider kann es doch dazu kommen, dass du zu tief schneidest und es anfängt zu bluten. Das ist jedoch kein Weltuntergang, wenn du auch für diese Situation gut gerüstet bist.
Ganz wichtig: Bewahre Ruhe! Aufregung und Angst wird sich immer auf dein Tier übertragen.
Halte erst einmal einen Tupfer oder eine Kompresse an die blutende Stelle und warte mit sanftem Druck eine Weile ab – manch kleine Blutung wird sich auch schon auf diese Weise stillen lassen.
Sollte die Blutung so nicht zu stoppen sein, verwende das Pulver, welches wir weiter oben im Artikel empfohlen haben: Am besten tupfst du ein Wattestäbchen in das Döschen und drückst es mit dem Pulver bedeckt einige Sekunden an die blutende Kralle.
Achtung: Sollte einmal eine Blutung nicht zu stoppen sein, so suche deine:n Haustierärzt:in auf!
Versuche, sie Schritt für Schritt an das Krallenschneiden zu gewöhnen. Sollte deine Katze schon ein Problem damit haben, dass sie jemand festhält, musst du mit diesem Punkt beginnen und sie ganz viel positiv bestärken und für jeden noch so kleinen Schritt belohnen. Das Ganze kann langsam gesteigert werden, du musst nur darauf achten, in kleinen Schritten vorzugehen. Spare niemals mit Lob!
Hilfreich sein kann es auch, wenn eine Hilfsperson deinen Stubentiger hält bzw. ein wenig ablenkt. Dann kannst du dich voll auf das Krallenschneiden konzentrieren.
Solltest du dir das Krallenschneiden trotz aller Tipps und Tricks nicht zutrauen oder dein Haustier zur schwierigen Gattung Katze gehören, ist auch das völlig in Ordnung – denn auch dafür sind Tierärzt:innen da und helfen dir immer gerne weiter. Kostenlos wird das Krallenschneiden natürlich nicht sein, wenn ihr in der Tierarztpraxis aber gut bekannt seid, wird dort jedoch oft nur ein kleiner Betrag dafür verlangt und auch keine allgemeine oder eingehende Untersuchung zusätzlich abgerechnet werden, sollte diese nicht nötig sein. Allerdings müssen sich auch Tierärzt:innen immer in der Preisspanne der Gebührenordnung für Tierärzte („GOT“) bewegen. Um Missverständisse zu vermeiden, frag am besten vorher freundlich nach, mit wie viel du ca. rechnen musst.
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