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Zecken beim Pferd und welche Erkrankungen übertragen werden können

Voraussichtliche Lesedauer 4 Minuten
Zecken beim Pferd und welche Erkrankungen übertragen werden können

Zecken sind kleine, blutsaugende Parasiten.Zu Ihren bevorzugten "Opfern" gehören Pferde, Hunde, Katzen und auch Menschen. Die drei häufigsten Zeckenarten in Deutschland sind: Ixodes ricinus (Schaf- oder Hirschzecke); Ixodes hexagonus (Igelzecke); Dermacentor reticulatus (Sumpfzecke). Aber auch andere Zeckenarten kommen aufgrund der Temperaturänderungen immer weiter in den Norden von Europa und damit auch zu uns. Zecken variieren in der Farbe von rotbraun bis schwarz. Vor der Fütterung sind sie klein (<0,5 mm), aber wenn sie einmal angeschwollen sind, haben sie das bekannte größere, abgerundete oft gräulich gefärbte Aussehen.

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Zecken können weder springen noch fliegen, sondern kriechen auf das Fell, indem sie sich auf den Wirt, in diesem Fall das Pferd fallen lassen oder von höherem Gras an den Beinen heraufkrabbelle, um eine Blutmahlzeit aufzunehmen. Sobald sie "gefressen" haben, lösen sie sich vom Wirt und lassen sich auf den Boden fallen, um Eier zu legen.

Vorkommen:

Zecken sind vor allem in ländlichen Gebieten in Wald-, Gras- und Moorgebieten anzutreffen.

Die höchste Anzahl von Zecken ist oft in Gebieten mit hoher Viehdichte (auch Wild) zu finden, einschließlich Wasserstellen, Futtergebieten und in der Nähe von Bäumen oder Sträuchern und Farnen.

Zecken sind von April bis November aktiver, aber sie können bei Temperaturen von bis zu 3,5 Grad Celsius aktiv bleiben. Obwohl Zeckenstiche am häufigsten von Frühjahr bis Herbst vorkommen, ist es daher wichtig, das ganze Jahr über entsprechend vorzubeugen.

Erkrankungen

Zeckenstiche selbst verursachen selten ein Problem. In sehr großer Zahl können sie aber eine sogenannte Anämie (Blutarmut) verursachen oder das Immunsystem stark belasten, was bei Pferden jedoch sehr unwahrscheinlich ist.

Zecken können jedoch eine Vielzahl potenziell gefährlicher Krankheiten übertragen, darunter die Lyme-Borreliose, Babesiose, Anaplasmose, Bartonellose und z.B. Q-Fieber.

Lyme-Borreliose

Die Lyme-Borreliose ist eine von Zecken übertragene Infektion, die durch das Bakterium Borrelia burgdorferi verursacht wird. Es handelt sich um eine schwere chronisch entzündliche Krankheit, die viele Organsysteme befällt.

Menschen und andere Tiere, einschließlich Pferde, können von der Lyme-Borreliose betroffen sein. Die überwiegende Mehrheit der Zecken überträgt die Krankheit nicht. Sie kann jedoch nicht ohne die Hilfe von Zecken von einem infizierten Tier auf ein anderes übertragen werden. Die Borreliose ist ein wachsendes Problem, und Besitzer sollten sich der Gefahren bewusst sein, die von Zecken ausgehen können, und sie daher schnell entfernen, um die Risiken zu minimieren.

Die Infektion tritt typischerweise auf, nachdem die Zecke für etwa 24 Stunden am Pferd war.

Anzeichen eines Zeckenstichs (Tage bis Wochen)

  • Infektion lokal im Bereich des Zeckenstichs (80% der Fälle)
  • Weitere Hautinfektionen, auch entfernt von der Zeckenbiss-Stelle

Anzeichen von Lyme-Borreliose (Wochen bis Monate)

  • Die meisten infizierten Pferde zeigen leider oft keine offensichtlichen klinischen Symptome
  • Lahmheit: Wunde Gelenke führen zu einem steifen Gang und/oder wiederkehrenden Lahmheiten, die verschiedene Gliedmaße betreffen
  • Lethargie
  • leicht erhöhte Temperatur bzw. "niedriges" Fieber
  • Überempfindlichkeit v.a. auch der Muskulatur
  • Neurologische Funktionsstörung
  • Entzündung in den Augen

Diagnose der Lyme-Krankheit

Die Diagnose bei Pferden ist schwierig, weil Lahmheiten, die durch andere Verletzungen des Bewegungsapparates verursacht werden, häufiger vorkommen. Darüber hinaus ist eine subklinische Exposition häufig, so dass ein positives Bluttestergebnis nur eine Exposition gegenüber Borrelia burgdorferi anzeigt und keine aktive Infektion bestätigt.

Wie Sie Zeckenstiche und damit verbundene Krankheiten bei Ihrem Pferd verhindern können

Wenn möglich, vermeiden Sie es, Ihr Pferd in Gebiete mit hohen Zeckenpopulationen zu bringen, insbesondere während der Spitzenzeiten der Zeckenaktivität im Frühling und Herbst.

Daher ist die Zeckenbekämpfung ein sehr wichtiger Bestandteil des Managements: Verwenden Sie Insektizide und Zeckenabwehrmittel für Ihr Pferd und, falls erforderlich, ein Umwelt-/Weidemanagement.

Ziehen Sie in Betracht, "Zeckenräuber", wie z. B. Hühner, als Hilfe bei der Begrenzung der Zeckenpopulation einzusetzen.

Wenn Sie eine Zecke an Ihrem Pferd finden, entfernen Sie sie mit einer Zeckengabel. Tick Twister zeigt ein nützliches Video, das den Gebrauch der Zeckengabel demonstriert.

Tragen Sie KEINE Vaseline oder Chemikalien auf und frieren/verbrennen Sie die Zecke NICHT ein, da dies die Zecke dazu anregt, ihren Speichel- und Mageninhalt wieder auszuwürgen, was das Infektionsrisiko erhöht.

Behandlung von Zeckenstichen und der Lyme-Borreliose

Wenn Ihr Pferd von einer Zecke gebissen wird oder eine Zecke versehentlich gelöst wird und die Maulteile in der Haut verbleiben, sollte der Bereich genau auf Anzeichen einer Infektion überwacht werden. Es kann eine lokalisierte Hautreaktion auftreten, die mehrere Wochen dauern kann, bis sie vollständig abklingt.

Da es sich um eine bakterielle Infektion handelt, ist die Behandlung der Lyme-Borreliose eine intensive und langwierige Behandlung mit Antibiotika. Die Nierenfunktion wird vor, während und nach der Behandlung genau überwacht. Manchmal kann trotz entsprechender Tests keine definitive Diagnose der Borreliose gestellt werden, und Ihr Tierarzt empfiehlt Ihnen möglicherweise, Ihr Pferd vorsichtshalber zu behandeln.

Leider kann es trotz scheinbar erfolgreicher Behandlung zu einem Wiederauftreten der klinischen Symptome kommen.

Wann Sie Ihren Tierarzt aufsuchen sollten

Wenn Sie eines der oben genannten Anzeichen einer Borreliose bemerken, sollten Sie umgehend Ihren Haustierarzt rufen.

Sind Sie immer noch besorgt oder haben Fragen?

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Veröffentlicht: 14.7.2020
Zuletzt aktualisiert: 12.10.2020
Autoren:
TA Björn Becker, Tierärztin

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