Blasenentzündung bei Katzen: Ursachen, Symptome & Behandlung

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Blasenentzündung bei Katzen: Ursachen, Symptome & Behandlung

Leider haben viele Katzen häufiger mal eine Blasenentzündung. Symptome einer Blasenentzündung sind, dass deine Katze häufiger das Katzenklo aufsucht, aber trotzdem nur tröpfchenweise oder gar nicht pinkelt. Eventuell hast du sogar blutigen Urin in der Katzentoilette bemerkt? Wenn dein Stubentiger unruhig ist, beim Urinieren laut miaut und du dir Sorgen machst, dann lies diesen Beitrag zur Blasenentzündung bei der Katze und informiere dich, welche Ursachen dahinterstecken können, welche Symptome besonders typisch sind und wie du deinem Liebling schnell helfen kannst, damit es ihm bald schon wieder besser geht.

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Harnwegsinfekte bei Katzen

Eine Blasenentzündung, medizinisch auch „Zystitis“ genannt, beschreibt immer eine Entzündung der Harnblase oder der ableitenden Harnwege, zu denen auch die Harnröhre und die Harnleiter gehören. Generell erkranken eher weibliche Katzen an einer Blasenentzündung, denn die Harnröhre der Weibchen ist kürzer als die der Kater und somit ist der Weg für aufsteigende Bakterien kürzer und das Risiko einer Infektion der Harnblase höher.

Auch Kater können durchaus Probleme bekommen, normal Harn abzusetzen, was sich auch bei ihnen durch tröpfchenweises und schmerzhaftes Urinieren zeigt. Jedoch ist hier die Ursache meistens eine andere: Nämlich die Verlegung der Harnwege durch Harnkristalle oder Harnsteine, die den Ausgang verschließen und somit den Urinabsatz erschweren oder sogar ganz verhindern können.

Dies ist immer ein Notfall und sollte schnellstmöglich durch eine:n Tierärzt:in behandelt werden. Lies hier mehr dazu, ob dein Tier eventuell eine Blockade der Harnröhre hat und was in diesem Fall zu tun ist.


Ist eine Blasenentzündung für Katzen gefährlich?

Wenn du eine Blasenentzündung vermutest, solltest du deine Katze so schnell wie möglich in tierärztliche Behandlung geben. Ein Harnstau, welcher ähnliche Symptome aufweisen kann, ist nämlich ein echter Notfall! Obwohl eine Blasenentzündung nicht lebensbedrohlich ist, ist sie unangenehm und kann sich in einigen Fällen zu einer Verstopfung mit einem Harnröhrenpfropf entwickeln. Die Unterscheidung, ob „nur“ eine Blasenentzündung vorliegt oder tatsächlich ein Harnröhrenverschluss, ist oft nicht einfach und kann und sollte ausschließlich von deinem:r Tierärzt:in beurteilt werden!


Symptome einer Blasenentzündung bei Katzen

Zu den Symptomen einer Zystitis zählen:

  • Häufiger Urinabsatz mit nur kleinen Urinmengen, dabei oft nur tröpchenweiser Absatz

  • Deutliche Schmerzanzeichen beim Wasserlassen

  • Blut im Urin

  • Häufiges Urinieren an ungewöhnlichen Orten, plötzlich auftretende Unsauberkeit (z. B. auf Betten, den Boden, im Bad)

  • Übermäßiges Putzen und Schlecken am Genitalbereich


Diagnose einer Blasenentzündung bei Katzen

  1. Dein:e Tierärzt:in wird deine Katze zunächst gründlich untersuchen und erst einmal ausschließen, dass kein akuter Notfall mit einem Harnröhrenverschluss vorliegt.

  2. Oftmals wird er/sie auch versuchen, mittels ultraschallgestützter Entnahme oder vorsichtigem Ausmassieren eine Urinprobe zu gewinnen. Damit kann Anzeichen einer Infektion, dem Vorliegen von Harnsteinen bzw. -kristallen oder anderen zugrunde liegenden Ursachen nachgegangen werden.

  3. Je nach Befinden deiner Katze wird dein:e Tierärzt:in auch eine Blut- und/oder Ultraschalluntersuchung vornehmen. Mittels des Ultraschalls kann die Dicke der Blasenwand bestimmt werden und Steine/Kristalle oder Polypen ausfindig gemacht werden.

  4. In seltenen Fällen kann es für eine weitere Diagnostik nötig sein, eine Zystoskopie zu machen (das ist eine Blasenspiegelung), oft zusammen mit einer Blasenbiopsie.


Behandlung der Blasenentzündung bei Katzen

Wer schon einmal eine Blasenentzündung hatte, der weiß, wie schmerzhaft diese sein kann und deshalb wir deinem Haustier in jedem Fall ein wirksames Schmerzmittel verabreicht werden. Manchmal kann die subkutane (= unter die Haut) oder intravenöse (= in die Vene) Verabreichung von Flüssigkeit nötig sein, um die Entleerung der Blase zu fördern und das Tier mit ausreichend Flüssigkeit und Nährstoffen zu versorgen.

Bei einer bakteriellen Ursache ist es zudem notwendig, ein Antibiotikum zu verabreichen, um aufsteigende Infektionen zu stoppen. Hierzu sollte vorher immer ein Antibiogramm angelegt werden.

Bei einigen Patienten ist eine Ernährungsumstellung sinnvoll, um den pH-Wert im Urin zu verändern und so die Bildung von Blasenkristallen oder Blasensteinen stoppen. Einige Blasensteine können mit einer korrekten Diät sogar erfolgreich aufgelöst werden, hierzu ist es natürlich unerlässlich, vorher zu bestimmen, welche Steine genau vorliegen.


Ursachen der Blasenentzündung

Anders als beim Menschen wird eine Zystitis bei der Katze meistens durch Stress verursacht. Die meisten Blasenentzündungen bei Katzen werden als „Feline Idiopathische Cystitis“ (kurz „FIC“ genannt) klassifiziert. In diesen Fällen kann keine Ursache festgestellt werden, die auf Bakterien oder andere Keime zurückzuführen ist. Betroffene Katzen leiden jedoch alle unter den weiter unten aufgeführten Symptomen. Es wird vermutet, dass die Ursache für eine FIC Stress sein könnte und ein gutes Stressmanagement ist hierbei das A und O.

Unser Leseempfehlung: Tipps für Katzen mit Harnwegserkrankungen oder Nierenproblemen.

Andere Ursachen für eine Blasenentzündung oder blutigen Urin können sein:

Bakterielle Infektionen

Hierbei setzen sich Keime an der oftmals geschwächten Blasenschleimhaut fest. Gerade bei weiblichen Katzen, die eine viel kürzere Harnröhre haben als Kater, steigen diese Keime schnell bis zur Harnblase auf.

Blasensteine oder Harnkristalle

Oft entstehen diese durch einen ungeeigneten pH-Wert im Urin und müssen durch eine spezielle Diät aufgelöst werden. Kristalle oder Steinchen im Urin sind äußerst unangenehm für deinen Liebling und oftmals entwickeln sich Harnblasenentzündungen sekundär durch den ständigen Reiz, welchem die Harnblasenwand durch das Scheuern der scharfkantigen Kristalle an der Schleimhaut ausgesetzt ist.

Blasenwucherungen wie Tumore oder Polypen

Für die Diagnose ist eine Ultraschalluntersuchung notwendig, manchmal sogar eine Spiegelung der Harnblase.


Wie kann man einer Blasenentzündung bei Katzen vorbeugen?

Dafür sollte natürlich die zugrunde liegende Ursache für die Blasenentzündung erkannt werden, denn die richtige Behandlung ist entscheidend, um ein Wiederauftreten zu verhindern. Leider kann gerade die Feline Idiopathische Cystitis ein immer wiederkehrendes Problem sein, gerade weil keine auslösende Krankheit erkannt wird. Umso wichtiger ist hier wieder ein ideales Management, welches darauf abzielt, deiner Katze Zuhause so wenig Stress wie nur möglich auszusetzen.


Einige Tipps für ein ideales Management deiner Hauskatze, um Blasenentzündung und Harnwegsproblemen vorzubeugen:

  • Achte darauf, dass deine Katze ihr Idealgewicht hält und fördere viel Bewegung

  • Besorge ein Futter, welches hochwertig ist und gern gefressen wird

  • Ausreichend Wasseraufnahme, gerne gefördert durch das Aufstellen verschieden großer Wasserschalen oder eines Zimmerbrunnens

  • Genug Platz für jede im Haushalt lebende Katze mit ausreichend Ausweichmöglichkeiten in einem Mehrkatzenhaushalt

  • Rückzugsorte für die Katze, besonders wenn (kleine) Kinder mit in der Familie leben

  • Zugang zu einer ausreichenden Anzahl an Katzentoiletten (das sind idealerweise die Zahl der im Haus lebenden Katzen + 1)

  • Sollten sich Probleme im Stressmanagement nicht lösen können, sollte ein:e erfahrene:r Katzentrainer:in bzw. Verhaltenstherapeut:in zu Rate gezogen werden

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Häufige Fragen

Wie lange dauert eine Blasenentzündung bei der Katze?

Diese Frage kann meistens nur so individuell beantwortet werden wie die Ursache ist, welche dahintersteckt, warum deine Katze an einer Blasenentzündung erkrankt. Im besten Fall erholt sich deine Katze schnell, sprich schon innerhalb weniger Stunden oder Tage nach Einleitung einer medikamentösen Therapie. Meistens wird der Drang, ständig Urin absetzen zu müssen, schon kurz nach der ersten Applikation eines Schmerzmittels/Entzündungshemmers besser - denn dadurch wird deinem Liebling der schmerzhafte Reiz an der Harnblase genommen, welcher das Symptom auslöst. So kann sich dein Stubentiger dann erstmal wieder entspannen und wird sich schnell besser fühlen. In einigen ungünstigen Fällen, vor allem wenn die Blasenentzündung stressbedingt ist, können die Krankheitsphasen aber auch länger andauern oder in kürzeren Abständen immer wieder auftreten. Kontaktiere in diesem Fall unbedingt nochmals eine:n Tierärzt:in, um zu besprechen, wie weiter vorgegangen werden soll, um die beste Lösung für deine Katze zu finden.

Blasenentzündung der Katze mit Homöopathie behandeln, ja oder nein?

Die Meinungen zu Homöopathie gehen selbst in der Ärztewelt weit auseinander. In jedem Fall aber kann es kein Fehler sein, deine Katze parallel zur Schulmedizin noch mit homöopathischen Mitteln zu unterstützen und deinem Liebling so etwas Gutes zu tun. Gut bewährt haben sich Ergänzungsfuttermittel oder Säfte, welche Cranberry enthalten, denn die Frucht steckt voller Vitamin C und wertvoller Antioxidantien, welche vor allem prophylaktisch, also einer Blasenentzündung vorbeugend, wirken. Auch die Verabreichung von Glucosamin kann helfen, das ist der Grundbaustein der Glukosaminoglykane, welcher wesentlicher Bestandteil der Schutzschicht ist, die die Blasenschleimhäute auskleidet. Brennnessel, Goldrute, Schachtelhalm und Schwarze Johannisbeere enthalten ebenfalls wertvolle sekundäre Pflanzenstoffe. Am besten erkundigst du dich noch einmal genauer bei unseren Tierärzt:innen oder deine:r Haustierärzt:in, was er/sie in diesem Fall empfehlen würden.

Wie hoch sind die Kosten der Behandlung der Blasenentzündung bei Katzen?

Auch diese Frage lässt sich nicht pauschal beantworten, da es davon abhängig ist, was genau gemacht werden muss und wie viel Diagnostik nötig ist, um eine korrekte Behandlung einleiten zu können. Die Preise richten sich immer nach der Gebührenverordnung für Tierärzte (GOT), welche eine festgelegte Preisspanne haben, in denen sich dein:e Tierärzt:in bewegen muss. Sollten die Kosten für dich von großer Relevanz sein, erkundigst du dich am besten schon im Vorhinein freundlich nach dem ungefähren Preis, welcher auf dich zukommen wird.

Blasenentzündung der Katze mit Hausmitteln behandeln? Wenn ja, welche?

Damit die Blase bei der Blasenentzündung gut durchgespült wird, sollte dein Stubentiger möglichst viel trinken. Gib alles, ihn ordentlich zum Trinken zu animieren, indem du seinen Napf in die Nähe stellst, ihn aus dem fließenden Wasserhahn trinken lässt oder sogar einen Trinkbrunnen für ihn aufstellst. Zusätzlich zu frischem Wasser kannst du auch einen Blasen- oder Kamillentee zubereiten, welcher harntreibend und entzündungshemmend wirkt. Versuche, ein wenig davon mit einer Spritze aufzuziehen und deiner Katze vorsichtig einzuflößen, am besten mit viel Wasser verdünnt, denn Katzen sind hierbei sehr wählerisch. Bitte achte unbedingt auf eine für deine Katze angenehme Trinktemperatur und vermeide ein Verschlucken! Versuche des weiteren, die Umgebung für deine Katze so stressfrei wie möglich zu gestalten. Tipps hierzu findest du etwas weiter oben im Text.

Ist auch eine chronische Blasenentzündung bei Katzen heilbar?

Eine schon chronische Blasenentzündung zu heilen, ist auf jeden Fall eine größere Herausforderung, die aber durchaus zu meistern ist.

Meistens besteht die Behandlung aus einer Kombination:

  • Bekämpfung der akuten Entzündung/bakteriellen Infektion mit geeigneten Medikamenten

  • Ein ideales Stressmanagement

  • Hochwertiges bzw. geeignetes Futter, welches den pH-Wert auf einem idealen Niveau hält sowie (je nach Ursache) der Kristallbildung vorbeugt oder Kristalle aufzulösen vermag

  • Ausreichende Wasseraufnahme

Noch einmal, weil das wirklich wichtig ist: Die Grundvoraussetzung für eine erfolgreiche Behandlung ist immer, die Ursache für die Blasenentzündung herauszufinden, dann lassen sich durchaus auch chronische Infektionen gut behandeln und heilen.


Hast du noch Fragen zur Blasengesundheit deiner Katze oder allgemein zu gesundheitlichen Themen? Dann sprich jetzt mit unseren Tierärzt:innen von FirstVet, wir beraten dich und deinen Liebling gerne!



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