Mein Hund hat am Ohr braunes Sekret: Was tun?

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Mein Hund hat am Ohr braunes Sekret: Was tun?

Du hast am oder im Ohr deines Hundes braunes Sekret entdeckt und bist nun verunsichert, ob etwas nicht stimmt? In diesem Artikel erklären wir dir alles wichtige, was du zu Hundeohren und deren Pflege wissen solltest und vor allem auch, wann es an der Zeit ist, dein Tier bei eine:r Tierärzt:in vorzustellen.

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Braunes Sekret am Ohr – darf das vorhanden sein oder ist mein Hund krank?

Bei unseren Hunden darf eine geringe Menge von braunem, geruchlosem Sekret im Ohr vorkommen. Das wird auch als „Ohrwachs“ oder „Ohrenschmalz“ bezeichnet und ist einfach eine natürliche Ansammlung aus alten Zellresten und Stoffwechselprodukten, welche aus den Drüsen der Ohrschleimhaut ausgeschieden und am Ohr abgelagert werden. Es hat gleichzeitig eine Schutzfunktion für das Ohr, indem Schmutz nach außen befördert wird.

Juckreiz sollten diese Ablagerungen aus braunem Sekret allerdings nicht auslösen. Denn zu viel Ohrwachs kann auch zu Problemen führen, deshalb solltest du die Ohren deines Hundes regelmäßig untersuchen. Kleinste Veränderungen wie eine Vermehrung des Sekrets, ständiges Kratzen an den Ohren oder eine Veränderung des Geruchs können dir somit leicht auffallen und du kannst dem gleich entgegenwirken. Übrigens solltest du regelmäßig mit deinem Hund üben, dass er sich problemlos die Ohren anschauen lässt, damit ihr für den Ernstfall gerüstet seid.

Was können mögliche Ursachen für vermehrt vorkommendes braunes Sekret am Ohr sein bzw. wie finde ich heraus, ob das noch normal ist oder mein Hund bereits eine Ohrentzündung hat?

Für die vermehrte Bildung von Ohrsekret kann es eine ganze Reihe von verschiedenen Ursachen geben.

Manchmal können schon die Lebensumstände eines Hundes zu vermehrter Ohrsekretproduktion führen, aber auch die Anatomie des Hundeohres spielt eine große Rolle (v.a. Hunde mit Schlappohren und schlecht belüfteten langen Ohren neigen vermehrt zu Ohrproblemen) und auch ein Parasitenbefall (z.B. Ohrmilben) oder Allergien können der Auslöser für vermehrte Sekretbildung und Ohrentzündungen sein.

Auch Wasser im Ohr nach dem Schwimmen oder ein eingetretener Fremdkörper, z.B. nach dem Rennen im Feld oder Gebüsch kann Probleme bereiten. Auch übermäßige Pflege durch Ohrreinigung (z.B. mit dem falschen Präparat) oder durch das Zupfen von Haaren im Gehörgang kann Entzündungen auslösen.

In seltenen Fällen können auch Zubildungen im Ohr (diese können gut- oder bösartig sein) als Auslöser infrage kommen.

Es gibt ein paar Symptome, an denen du dich orientieren kannst, ob bei deinem Hund eine Erkrankung vorliegt.

Diese sind:

  • Das Sekret ändert die Farbe und ist nun gelb oder schwarz

  • Die Konsistenz des Sekrets ändert sich zu besonders fettig, schmierig oder gar flüssig

  • Der Geruch des Sekrets hat sich verändert, die Ohren riechen plötzlich sehr streng oder schlecht

  • Dein Hund schüttelt unentwegt seinen Kopf

  • Dein Hund kratzt sich ständig an den Ohren

  • Die Ohren sind gerötet, angeschwollen oder wirken schmerzhaft

  • Dein Hund reibt ständig seinen Kopf am Boden/Teppich oder wischt sich mit der Pfote über den Kopf

Sollten sich die oben genannten Symptome mit den Anzeichen, die dein Hund zeigt, decken, so kontaktiere auf jeden Fall deine:n Haustierärzt:in.

Lese-Tipp: Mehr zum Thema Häufige Ohrprobleme beim Hund haben unsere Tierärzt:innen auf unserem Blog für dich zusammengefasst.

So stellt dein:e Haustierärzt:in eine Diagnose

Zunächst einmal wird dein Haustier gründlich untersucht und mit einem Lämpchen, an das eine Vergrößerung ähnlich einer Lupe angebracht ist (Otoskop genannt) in beide Ohren geschaut.

Sollte dein Tier schon so viel Sekret gebildet haben, dass dieses verhindert, dass tiefer in das Ohr geschaut werden kann, werden deinem Tier vorsichtig die Ohren geputzt werden. Hierfür wird meist ein milder Ohrreiniger verwendet und der:die Tierärzt:in wird mittels eines Stäbchens und Tupfern den Schmutz und die Ablagerungen aus den Ohren entfernen.

Meistens wird noch davor ein Abstrich entnommen, mittels dessen herausgefunden werden kann, ob vermehrt Entzündungszellen, Bakterien oder Hefepilze im Ohr vorhanden sind. Manchmal, wenn der Verdacht einer bakteriellen Ohrentzündung im Raum steht, kann auch eine Tupferprobe in ein Labor gesendet werden, mittels derer genau bestimmt werden kann, welche Art von Bakterien vorhanden sind und ganz wichtig, welche Antibiotika für die Bekämpfung geeignet sind. So vermeidet man das Entstehen von Resistenzen.

Die Behandlung von Ohrentzündungen beim Hund

Je nach Ursache der Erkrankung wird dir dein:e Tierärzt:in ein geeignetes Medikament, meist in Form von Tropfen, mitgeben, welches du deinem Hund regelmäßig lokal verabreichen musst. Das kommt nun ganz darauf an, ob Pilze, Bakterien oder einfach nur schmutzige Ohren die Ursache für die vermehrte Sekretbildung der Ohren sind. Manchmal gibt dir dein:e Tierärzt:in auch nur einen geeigneten Ohrreiniger mit, damit du die Ohren deines Hundes regelmäßig pflegen kannst.

In besonders schlimmen Fällen kann es auch nötig sein, dass du deinem Tier systemisch zu verabreichende Medikamente geben musst, zum Beispiel Antibiotika- oder Kortisontabletten. Diese werden dann eine Zeitlang gegeben und es ist sehr wichtig, dass du dich genau an die durch deine:n Haustierärzt:in verabreichte Dosierung und Dauer der Verabreichung hältst.

Selten kann auch mal ein chirurgischer Eingriff nötig werden - etwa, um eine Zubildung oder einen vorhandenen Fremdkörper zu entfernen oder auch, um die Ohren deines Tieres einmal gründlich mit Kochsalzlösung spülen zu können (am schlafenden Tier fällt das wesentlich leichter). Oftmals musst du dich auf mehrere Tierarztbesuche einstellen, da es wichtig ist, den Verlauf regelmäßig zu kontrollieren.

Ist es sinnvoll bzw. nötig, die Ohren des Hundes regelmäßig zu reinigen?

Hunde, die keine Tendenz zu Entstehung von Ohrenentzündungen haben, brauchen keine regelmäßige Reinigung der Ohren. Ganz im Gegenteil, zu häufiges Reinigen kann zu Problemen führen. Neigt dein Hund jedoch zu Ohrentzündungen, profitieren sie von regelmäßiger Reinigung der Ohren.

Wie oft diese jedoch durchzuführen ist und mit welchen Mitteln ist sehr individuell und sollte immer mit deine:r Tierärzt:in abgesprochen werden. Eine Schritt-für-Schritt- Anleitung, wie du deinem Hund die Ohren reinigst, findest du hier: Hunde Ohren reinigen: Eine Schritt für Schritt Anleitung.

Wann eine Tierarztpraxis kontaktieren?

Achte auf jeden Fall gut auf die oben beschriebenen Symptome, solltest du dir unsicher sein, kontaktiere in jedem Fall immer eine:n Tierärzt:in oder buche schnell einen Videotermin mit unseren FirstVet Tierärzt:innen.

Da die Hundeohren so vielfältig wie die Hunderassen sind, sollte zumindest einmal eine Tierärzt:in in das Ohr geschaut haben, ehe du einen bestimmten Ohrreiniger auswählst, denn es gibt wirklich eine große Bandbreite an Pflegeprodukten (ölige, saure, basische Ohrreiniger etc.).


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