Gras fressen und Erbrechen beim Hund – normal oder krankhaft?

Why do dogs eat grass

Dein Hund frisst Gras und erbricht & du machst dir Sorgen ob das normal ist? Hier klären dich erfahrene Tierärzt:innen auf und verraten dir, was du wann unternehmen solltest.

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Dein Hund frisst Gras und erbricht: Welche Gründe hat das?

Zunächst einmal:

Tierärzt:innen diskutieren die möglichen Ursachen und Gründe hierfür sehr kontrovers, da sie nicht eindeutig belegbar sind. Man ist sich einig, dass es für einen Großteil der Hunde völlig normal ist, hin und wieder Gras zu fressen.

Grasfressen kommt nämlich bei über 75 % der gesunden Hunde regelmäßig vor. Teilweise täglich oder mehrmals wöchentlich, teilweise nur, wenn im Frühjahr neues Gras sprießt.

Interessant ist: Einige Hunde scheinen nur dann Gras aufzunehmen, wenn sie ein Magen-Darm-Problem haben. Oft zeigen sie dann Anzeichen von Übelkeit und erbrechen das Gras kurz nach der Aufnahme. Sie nutzen das Gras-Fressen also als Brechmittel und Erste-Hilfe-Maßnahme.

Es gibt aber auch eine große Anzahl von Hunden, die unter einer chronischen Magenschleimhautentzündung leiden. Diese Hunde nehmen oftmals sehr viel Gras auf einmal auf und können manchmal gar nicht mehr damit aufhören.

Die Ursachen für eine chronische Magenschleimhautentzündung (mit einer gesteigerten Produktion von Magensäure) können einerseits körperlich bedingt sein (z. B. durch Infektionen, Ulzerationen, Tumore etc.), andererseits durch anhaltenden chronischen Stress zustande kommen (sog. psychogene Gastritis).

Übrigens: Ein Defizit an Nährstoffen oder Ballaststoffen als Grund fürs Grasfressen konnte wissenschaftlich nicht nachgewiesen werden. Letztendlich gibt es auch noch Hunde, die das Grasfressen durch Nachahmung von anderen Artgenossen beginnen.

Interessant: In einer Studie wurde ermitteln, dass ca. 47% der Wölfe in freier Wildbahn Gras fressen. Vielleicht ist das Fressen von Gras bei einigen Hunden ein Instinkt-Überbleibsel von ihren Wolfsvorfahren.

Freude/Neugier/Stressbewältigung und Langeweile könnten ebenfalls für das Fressen von Gras verantwortlich sein.

Was kannst du tun, wenn dein Hund übermäßig Gras frisst?

Wenn du den Eindruck gewonnen hast, dass das Grasfressen deines Hundes scheinbar übermäßig ist, kannst du ihm zunächst Ulmenrinde geben.

Das Pulver der amerikanischen Rotulme (engl. slippery elm bark) muss mit heißem (!) Wasser aufgekocht werden, damit es eine sirupartige Konsistenz entwickelt (abkühlen lassen!).

Es handelt sich hierbei um ein Naturprodukt, das Gerb- und Bitterstoffe sowie einen hohen Anteil an Rohfasern enthält und bei Magenübersäuerung bzw. dadurch verursachtem Erbrechen helfen kann.

Manchmal sind alle organischen Ursachen des Grasfressens sicher durch deine:n Tierärzt:in ausgeschlossen worden, und dennoch frisst dein Hund übermäßig Gras. Dann kann es sinnvoll sein, mit einer auf Verhaltenstherapie spezialisierten Tierärzt:in die Suche nach anderen Ursachen auszuweiten.

Häufig ist es ein erlerntes, unerwünschtes Verhalten, das in Zusammenarbeit mit einer qualifizierten Hundetrainer:in gemildert und manchmal auch ganz abgestellt werden kann.

Du brauchst Hilfe bei der Suche nach einer auf diesem Gebiet versierten Tierärzt:in? Dann wende dich gerne an unsere Kolleg:innen von FirstVet, wir geben Tipps auf was bei der Suche geachtet werden sollte.

Weitere Gründe für Erbrechen beim Hund

Die Gründe für Erbrechen beim Hund können übrigens sehr vielfältig sein. Sie reichen von spontanem Unwohlsein, das schnell wieder vorübergeht, über infektiöse Ursachen, Futtermittelunverträglichkeiten und chronischen Stress bis hin zu schwerwiegenden Erkrankungen des Magen-Darm-Traktes.

Eine der häufigsten Ursachen, an die auch dein:e Tierärzt:in zuerst denken wird, ist eine Wurminfektion. Deshalb solltest du beachten, deinen Hund regelmäßig zu entwurmen. Lies hierzu gerne unseren Artikel: Würmer bei deinem Hund: Fragen und Antworten.

Wann solltest du eine:n Tierärzt:in kontaktieren?

Wenn du mit pflanzlichen Hausmitteln kurzfristig keinen Erfolg hast, solltest du immer eine:n Tierärzt:in kontaktieren. Gemeinsam werdet ihr z.B. über das Futtermanagement deines Hundes (Futtersorte, Fütterungszeiten etc.) sprechen und bei Bedarf über Untersuchungen bei deinem Hund sprechen, um eine organische Erkrankung ausschließen zu können.

Bei folgenden Symptomen solltest du umgehend deinen Hund beim Tierarzt vorstellen:

  • Erhöhte Temperatur (> 39 °C) - Du bist unsicher, wie du die Temperatur ermittelst? Hier haben wir dir es genau erklärt: Wie messe ich die Temperatur meines Hundes?

  • Gestörtes Allgemeinbefinden

  • Blut im Kot oder Erbrochenem

  • Verdacht auf Fremdkörper

  • Schwallartiges, wiederholtes Erbrechen mit oder ohne Futterbestandteile

  • Keine Besserung über 48 Stunden

Immer noch besorgt?

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