Ohrmilben bei Katzen: Schnell erkennen & handeln
Kratzt sich deine Katze oft am Kopf oder schüttelt ihn? Das können eventuell Ohrmilben sein, welche die Ohren deiner Katze befallen haben. Meistens findet man sie bei jungen Tieren. Die Infektion kann bei Kitten bereits im Alter von wenigen Wochen auftreten, wenn die Milben von der Mutter übertragen werden. Ohrmilben leben und nisten im äußeren Gehörgang, wo sie zu starken Irritationen führen. In diesem Artikel erfährst du alles, was du über Ohrmilben bei Katzen wissen musst.
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Sind Ohrmilben bei Katzen gefährlich?
In der Regel sind sie nicht gefährlich, verursachen jedoch einen starken und unangenehmen Juckreiz bei deinem Liebling.
Ohrmilben dürfen trotzdem nicht unbehandelt gelassen werden, denn sie können zu Entzündungen führen. Solche Entzündungen können, wenn die Ohrmilben für einen sehr langen Zeitraum unbehandelt gelassen werden, über das äußere Ohr bis ins Mittel- oder Innenohr wandern und dann sogar bis ins Gehirn. Und das ist lebensgefährlich.
Aber keine Sorge, es gilt: Ohrmilben sind zwar unangenehm und sollten schnell behandelt werden, aber stellen in der Regel keine große Gefahr dar, wenn sie nicht ewig unbehandelt gelassen werden.
Sind Ohrmilben auf den Menschen übertragbar?
Ja, aber es passiert nur äußerst selten, dass Menschen Symptome oder Probleme entwickeln. In aller Regel fungieren Menschen höchstens als Zwischenwirt bevor die Ohrmilben auf die Katze überlaufen.
Wie finde ich heraus, ob meine Katze Ohrmilben hat?
Das Hauptsymptom ist die Irritation der Ohren, die sich z. B. durch Kratzen oder Kopfreiben äußert. Falls deine Katze sich in die Ohren schauen lässt, kannst du selbst nachschauen, ob sie gerötet und schmerzhaft sind. Häufig finden sich dort auch große Mengen von dunkelbraunem oder schwarzem wachsartigem Ausfluss.
Die Milben kann man mit dem bloßen Auge nicht erkennen. Die Parasiten sind sehr klein, viel kleiner als Flöhe oder Zecken. Außerdem halten sie sich meist in dunklen Tunneln tief im Gehörgang auf, wo sie nur mit besonderem Equipment entdeckt werden können. Manchmal infizieren die Milben auch die Pfoten, die zum Kratzen des Ohrs genutzt werden oder Hautstellen, die dem Ohr beim Schlafen anliegen.
Ein wichtiges Symptom: Ohrmilben verursachen Haarausfall und Rötungen an Haut und Pfoten.
Ebenfalls ein wichtiges Symptom: Deine Katze versucht häufig ihre Ohren an Ecken und Kanten zu kratzen.
Wie diagnostiziert man Ohrmilben?
Wenn du eine junge Katze hast, die sich beide Ohren kratzt und viel dunklen Ohrenschmalz hat, stehen Ohrmilben unter Verdacht. Um diesen Verdacht zu bestätigen, solltest du eine:n Tierärzt:in zu Rate ziehen.
Dein:e Tierärzt:in hat ein Otoskop, ein kleines Licht mit Vergrößerung, um die tieferen Anteile des Ohrkanals zu untersuchen. In manchen Fällen kann dein:e Tierärzt:in mithilfe des Otoskops kleine bewegliche Punkte im Ohr erkennen. Das sind die Ohrmilben, die so sicher festgestellt werden können. Falls das nicht der Fall sein sollte, wird dein:e Tierärzt:in wahrscheinlich eine Tupferprobe vom Ohrschmalz nehmen und unter dem Mikroskop untersuchen. Ohrmilben lassen sich relativ einfach unter dem Mikroskop diagnostizieren.
Es gibt einige andere Erkrankungen, die bei deiner Katze ähnliche Symptome hervorrufen können. Kratzen am Kopf kann auch durch Flohallergien, Insektenstiche, Umweltallergien (z. B. Pollen) oder Futterallergien verursacht werden. Ausfluss aus den Ohren kann auch ein Hinweis auf eine andere Infektion sein, z.B. mit Hefen oder Bakterien. Eine Ohrtupferprobe (für eine Zytologie) kann hierbei sehr hilfreich sein. Generell betreffen Ohrmilben beide Ohren. Wenn nur ein Ohr betroffen ist, könnte es sich auch um eine andere Ursache handeln, etwa einen Polypen oder Granne.
Therapie für Ohrmilben bei Katzen
Zum Glück gibt es eine Menge wirksame Mittel gegen Ohrmilben. Dein:e Tierärzt:in wird möglicherweise ein verschreibungspflichtiges SpotOn-Antiparasitikum mitgeben, das auch gegen Flöhe hilft. Außerdem gibt es Ohrtropfen, die speziell gegen Ohrmilben wirken. Mehrere gründliche Ohrreinigungen, am besten beim Tierarztbesuch, können die Anzahl aktiver Ohrmilben und ihrer Eier deutlich reduzieren.
Katzen lassen sich Ohrtropfen nicht gerne eingeben. Am besten lässt du dir in der Tierarztpraxis zeigen, wie du das am besten machst. Mit der richtigen Technik kann man jeder Katze in weniger als 5 Minuten Ohrtropfen eingeben.
In der Regel dauert die Therapie bei Ohrmilben von einigen Tagen bis zu 3 Wochen, um alle Stadien der Milben zu vernichten.
Pflege während der Therapie
Es ist äußerst wichtig, dass während der Therapie einige Pflegemaßnahmen eingehalten werden, damit die Therapie auch langfristigen Erfolg hat.
1. Andere Haustiere auch behandeln lassen
Sollten andere Tiere im Haushalt sein, müssen diese ebenfalls mitbehandelt werden. Ansonsten kann es passieren, dass die Tiere sich immer wieder erneut gegenseitig anstecken. Solltest du 2 Katzen haben, gib deiner anderen Katze nicht automatisch auch dieselbe Medizin. Frag deine:n Tierärzt:in für genauere Infos.
2. Kontaminierte Gegenstände säubern
Bürsten, Körbe, Decken, Futterschale, Spielzeuge, verschiedene Oberflächen… Alles, was in engerem Kontakt mit deiner Katze ist, solltest du während der Therapie regelmäßig und ausreichend desinfizieren. Denn Milben können auch für einen bestimmten Zeitraum außerhalb der Katze überleben. Auch regelmäßiges Staubsaugen beugt einem erneuten Ausbruch vor. Vergiss außerdem nicht dir häufig die Hände zu waschen.
Ohrmilben vorbeugen
Eine gute Maßnahme zur Vorbeugung ist das regelmäßige Kontrollieren und Putzen der Katzenohren. Feuchte dazu ein Wattepad an und reinige damit vorsichtig nur das Außenohr deines Lieblings. Bei Unsicherheiten frag eine:n Tierärzt:in.
Wichtig: Niemals Ohrstäbchen dafür verwenden!
Säubere außerdem regelmäßig die Schlafplätze, Körbe, Decken, usw.. Eine verbesserte Hygiene macht es den Ohrmilben schwer.
Erfahre mehr über Ohrkrankheiten:
Häufige Ohrenkrankheiten bei Katzen: Wie handeln?
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