Pfotenpflege beim Hund im Winter
Die kalte Jahreszeit ist da & bringt viele potenzielle Winterbelastungen für die Pfoten deines Hundes mit sich. Deshalb ist gerade jetzt eine gute Vorsorge & Pflege für die Pfötchen deines vierbeinigen Freundes wichtig. In diesem Artikel erfährst du, welche Wintergefahren deinem Hund auflauern und wie du seine Pfoten darauf gut vorbereiten & schützen kannst. Anschließend beantworten wir dir häufig gestellte Fragen.
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3 Gefahren für Hundepfoten im Winter
Schnee, Frost, Streusalz, glatte Wege & kaltes Wasser können für deinen Vierbeiner gefährlich sein. Schauen wir uns das jetzt genauer an:
1. Streusalz: Nicht nur eine Gefahr für die Pfoten
Streusalz trocknet die Ballenhaut aus. Dadurch können dort Risse entstehen, die Schmerzen verursachen und sich weiter entzünden können. Durch weiteres unvorbereitetes Gassigehen können sich die Risse oder kleinen Wunden durch das Streusalz noch weiter verschlimmern und bei Kontakt mit dem Salz heftig brennen. Ein Teufelskreis.
Auch scharfkantiger Splitt kann die Ballen deines Lieblings verletzen und für schmerzende Pfoten sorgen.
Außerdem weißt du vielleicht, dass Hunde manchmal gerne ihre Pfoten lecken. Streusalzreste können von den Pfoten so in den Magen gelangen und zu Magen-Darm-Problemen führen.
2. Witterung: Kälte, Frost & Wind
Hunde sind in der Regel robuster dem Wetter gegenüber als wir Menschen. Aber das bedeutet nicht, dass sie dagegen vollständig immun sind. Nasskaltes Wetter und Wind können auch deinem Hund und seinen Pfoten zu schaffen machen.
Dies hängt davon ab, wie empfindlich dein Hund und seine Pfoten sind.
3. Glatteis
Glatteis und Hunde: Es kann manchmal herrlich süß & putzig aussehen, wenn ein Hund verspielt und unkontrolliert auf Glatteis hin und her rutscht. Leider können auf Glatteis aber genau wie beim Menschen auch Unfälle passieren, darunter Zerrungen, Prellungen oder gar Bänderrisse oder im schlechtesten Fall Knochenbrüche.
Nun aber genug der Gefahren. Schauen wir uns jetzt 7 konkrete Tipps & Maßnahmen an, wie du die Pfoten deines Hundes schützen & pflegen kannst, damit er gut durch den Winter kommt.
Was du vor dem Spazierengehen mit deinem Hund im Winter beachten solltest
1. Wege mit Streusalz meiden
Dies ist wohl der einfachste Tipp: Soweit du kannst, vermeide gestreute Wege. So kannst du die Pfoten deines Hundes entlasten und verhinderst außerdem auch, dass er durch das Lecken seiner Pfoten eventuell Streusalzreste frisst, die den Magen-Darm-Trakt schädigen können.
Übrigens: Auch ganz glatte Gehwege solltest du meiden, wenn du das Verletzungsrisiko beim Gassigehen minimieren möchtest.
2. Kurze Spaziergänge, dafür häufiger
Wenn der Hund nur kurz Wind, Wetter (und falls nicht vermeidbar auch Streusalz) ausgesetzt ist, hat er mehr Zeit sich zu regenerieren. Deshalb schau, ob du es einrichten kannst, eher kürzer, aber dafür häufiger mit deinem Liebling Gassi zu gehen.
3. Vor dem Spaziergang: Pfotenschutz für Hunde im Winter
Vorsorge ist oftmals besser als Nachsorge, das gilt auch hier. Mithilfe von Pflegeprodukten kannst du die Pfoten deines felligen Freundes vor Schmutz, Nässe und Streusalz schützen. Wie das geht? Ganz einfach. Reibe die Pfoten vor dem Gassigehen mit einer entsprechenden Pflege ein.
Pfotenbalsam, Pfotenöl, Pfotenwachs oder Creme auf Basis von Hirschtalg, Wollwachs (Lanolin), Bienenwachs, Propolis, Arnika oder Kokosöl eignen sich dabei sehr gut, um die Pfoten zu pflegen, zu schützen und geschmeidig zu halten. So kannst du das Verletzungsrisiko durch Risse, Streusalz, kleine Steinchen und andere Fremdkörper minimieren.
Wichtig: Teebaumöl beispielsweise ist ungeeignet - Hunde können auf dieses starke ätherische Öl allergisch reagieren. Auch Vaseline sollte nicht genutzt werden, da sie auf Mineralöl basiert und mittlerweile im Verdacht steht, krebserregend zu sein. Wenn dein Hund also das Teebaumöl oder die Vaseline abschleckt, nimmt er diese Stoffe über die Schleimhaut auf.
4. Pfotenpflege nach dem Spaziergang
Der Spaziergang ist vorbei und ihr seid wieder im Warmen? Zeit für ein kurzes, aber effektives Nachpflege-Ritual. Kontrolliere nach dem Spazierengehen die Zwischenräume der Zehen deines Lieblings. Sind dort Fremdkörper, wie kleine Steinchen oder Schmutz? Entferne sie.
Anschließend spüle die Pfoten kurz mit lauwarmem Wasser ab. Dadurch entfernst du den restlichen Schmutz und zusätzlich auch Salzreste vom Streusalz. Trockne die Pfoten danach ab und nutze je nach Bedarf noch eine Creme oder einen Balsam.
Wichtig: Wenn größere vereiste Schmutzreste vorhanden sind, entferne sie nicht sofort “gewaltsam”, sondern lasse sie zuerst schmelzen (hierbei kann warmes Wasser helfen) und entferne sie dann.
5. Ein Pfotencheck-Ritual während des Spazierens
Es kann zusätzlich auch Sinn machen, ab und zu während des Gassigangs die Ballen und Zehen nach Fremdkörpern wie Steinen zu untersuchen. Solltest du welche finden, entferne diese.
Besonders, wenn dein Hund häufiger stehen bleibt, nicht weiter gehen möchte oder humpelt, kannst du die Pfoten vorsichtig auf Fremdkörper untersuchen.
Dein Liebling wehrt sich gegen das Pfotencheck-Ritual? Dann gib ihm anschließend eine Belohnung, wenn er sich hat checken lassen. So lernt er, dass das kleine Ritual für ihn lohnenswert ist.
Tipp: Wenn das Thema für euch problematisch ist, dann übe erst einmal in Ruhe zu hause, dir von deinem Hund die Pfote geben zu lassen und diese abzusuchen. So kann dein Vierbeiner diese Übung auch in einer aufregenderen Situation wie z.B. auf dem Spaziergang leichter ausführen.
6. Allgemeine Zehenfell- und Krallenpflege
Dieser Tipp gilt nicht nur für den Winter, sondern auch für jede andere Jahreszeit. Es ist wichtig für deinen Hund gut und angenehm auf dem Untergrund laufen zu können.
Mangelnde Zehenfell- und Krallenpflege kann dafür sorgen, dass der Hund beim Laufen Schmerzen hat und dadurch seinen Bewegungsapparat mit Ausweichbewegungen zur Schmerzvermeidung falsch beansprucht (zum Beispiel Humpeln).
Diese falsche Beanspruchung des Bewegungsapparates kann langfristig auch Schäden der Gelenke verursachen.
Wenn das Fell zwischen den Ballen beispielsweise zu lang ist, kann das beim Laufen unangenehmen Druck ausüben. Auch können sich dort besser Schnee, Schmutz, Streusalz, Steinchen und andere Fremdkörper ansammeln. Um schmerzvolle Entzündungen oder Infektionen zu vermeiden, schneiden das Fell zwischen den Ballen vorsichtig mit einer abgerundeten Schere kurz. Wenn du unsicher bist, kannst du das auch in eurer Tierarztpraxis machen lassen.
Nun zur Krallenpflege: Wie kannst du erkennen, wann die Krallen deines Hundes zu lang sind und ihm deshalb mitunter beim Laufen Schmerzen verursachen können? Hier der Test: Wenn dein Hund steht, sollten die Krallen nicht den Boden berühren. Und beim Laufen sollte es auf Parkett oder Fließen nicht laut klackern.
Sind die Krallen zu lang, kürze sie mit einer geeigneten Krallenschere. Aber pass auf, dass du nicht bis zu den Nerven schneidest! Hast du die Krallen noch nie geschnitten? Dann lies unseren Beitrag Krallen schneiden beim Hund: Deine Komplett-Anleitung oder lass es dir in eurer Tierarztpraxis zeigen.
7. Hundeschuhe: Ja oder nein? Wenn ja, welche?
Hundeschuhe können sehr lustig oder auch ulkig aussehen, bieten unter den passenden Voraussetzungen aber auch guten Schutz. Hundeschuhe eignen sich, wenn dein Hund ganz besonders empfindliche Pfoten hat, an einer Hautkrankheit leidet oder durch Streusalz, Risse oder andere Fremdkörper bereits gereizte oder verletzte Pfoten hat.
Wichtig bei Hundeschuhen ist allerdings: Sie müssen die passende Größe haben und atmungsaktiv sein. Haben sie das nicht, können Druckstellen und unangenehme Entzündungen drohen. Achte deshalb auf gute Qualität und Maße. Am besten nimmst du deinen Hund zum Kauf der Schuhe mit, um vor Ort eine Anprobe durchführen zu können.
Wichtig: Achte darauf, dass auch die Daumenkralle an den Vorderpfoten nicht durch die Schuhe oder deren Verschluss gereizt wird!
Weitere häufige Fragen:
Wie erkenne ich, ob mein Hund Probleme an den Pfoten hat?
Wenn dein Hund humpelt, auffällig oft an den Pfoten knabbert oder leckt, dann stimmt etwas mit den Pfoten vermutlich nicht. Taste die Pfoten dann vorsichtig ab und beobachte die Reaktion deines Lieblings. Schau dir auch die Zwischenzehenbereiche von oben und von unten genau an und achte gut darauf, ob das Krallenbett Auffälligkeiten zeigt.
Was tun, wenn die Pfoten bereits rissig, gereizt oder andersartig verletzt sind?
Nutze einen desinfizierenden antibakteriellen Pfotenschutz-Balsam auf Basis von Hirschtalg, Bienenwachs oder Arnika. Sollte sich zwischen den Zehen Schmutz befinden, entferne diesen zuvor.
Findest du kleine Splitter, entferne diese vorsichtig mit einer Pinzette. Am einfachsten geht das zu zweit, einer hält den Hund und streichelt ihn, der andere zieht den Fremdkörper heraus.
Sollten die Splitter oder Fremdkörper zu groß sein, suche vorsorglich eine Tierarztpraxis auf und lass ihn dort entfernen.
Um herauszufinden, ob du eine:n Tierärzt:in vor Ort aufsuchen musst oder zu hause die Versorgung durchführen kannst, melde dich bei unseren erfahrenen Tierärzt:innen von FirstVet. Wir schauen uns deinen Liebling gemeinsam an und entscheiden, was zu tun ist.
Wie sieht die geeignete Pflege für Hundepfoten aus?
Um die Pfoten deines Hunde ideal zu pflegen, haben wir dir einmal ein einfach herzustellendes Rezept aufgeschrieben.
Was du benötigst:
60 g Pflanzenfett
10 ml Pflanzenöl
Ca. 6 g Ringelblumen-Blüten (erhältlich in der Apotheke oder selbst gesammelt)
Wie es funktioniert:
Pflanzenfett in Stücke schneiden und in einen kleinen Topf geben
Pflanzenöl dazu geben
Die Ringelblumen-Blüten kleinschneiden und ebenfalls in den Topf geben
Das Pflanzenfett bei kleiner Flamme schmelzen lassen
Im Anschluss das Ganze ca. 30 min bei kleiner Flamme simmern lassen
Den Topf vom Herd nehmen und über Nacht ziehen lassen
Die Masse am nächsten Tag wieder aufwärmen und und erneut bei geringer Hitze schmelzen lassen
Die fertige Salbe durch Filterpapier in einen Salbentiegel oder ein ausgekochtes verschließbares Glas abfüllen und im Kühlschrank lagern (wenn es sehr warm bei dir zu Hause ist kann es sonst sein, dass sich die Salbe wieder verflüssigt)
Wenn es wenn es ganz schnell gehen muss, kannst du Punkt 6 und 7 auch weglassen. Viel Spaß beim Nachmachen :)
Dürfen Hunde im Winter schwimmen?
Hunde sollten bereits im Herbst nicht mehr zu lange herumplanschen, außer das Wetter ist einigermaßen gut. Deshalb sollten Hunde auch im Winter nicht schwimmen. Sollte dein Hund trotzdem mal sehr nass werden oder unbemerkt in einen eiskalten See gesprungen sein, trockne ihn gut ab, bringe ihn nach Hause und sorge dafür, dass er warm ist. Ansonsten droht, genau wie beim Menschen, nämlich auch mal schneller eine Erkältung. Lies hier mehr zu Erkältung beim Hund: Wenn der Hund Schnupfen hat.
Du hast noch Fragen zur Pfotenpflege bei deinem Hund oder bist dir unsicher, ob dein Liebling bereits gereizte Pfoten hat?
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