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Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen: Symptome & Infos

Voraussichtliche Lesedauer 6 Minuten
Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen: Symptome & Infos

Bei deiner Katze besteht der Verdacht auf eine Schilddrüsenüberfunktion oder diese wurde bereits diagnostiziert? Dann bist du hier richtig. In diesem Beitrag erfährst du alles Wichtige über Symptome, Diagnosen und Behandlungsmöglichkeiten bei der Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen.

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Schilddrüsenüberfunktion bei der Katze (Hyperthyreose)

Die Schilddrüse der Katze ist maßgeblich daran beteiligt, den Stoffwechsel des Körpers je nach Bedarf an verschiedene Umweltbedingungen anzupassen. Das tut sie, indem sie jodhaltige Hormone produziert. In erster Linie sind das die Hormone T4 (Thyroxin) und T3 (Thyronin).

Diese beiden Hormone sorgen dafür, dass der Körper deiner Katze richtig funktioniert. Bei einer Schilddrüsenüberfunktion kommt es zu Problemen mit folgenden Körperprozessen:

1. Wärmeproduktion: Durch Kälteeinwirkung wird die Ausschüttung der Hormone angeregt, dies führt zu vermehrter Wärmeproduktion.

2. Herz-Kreislaufsystem: Durch Wirkung der Hormone kommt es zu einer Steigerung der Herzfrequenz und der Kontraktionskraft des Herzens sowie zu einer vermehrten Lungenbelüftung.

3. Fett-, Kohlenhydrat- und Eiweißstoffwechsel: Hier haben die Hormone sowohl anabole (aufbauende) als auch katabole (abbauende) Wirkung. So ist gewährleistet, dass Energie durch Abbauprozesse geliefert werden kann aber der Energiespeicher auch durch Aufbauprozesse wieder aufgefüllt wird.

4. Grundumsatz: Steht wenig Nahrung zur Verfügung, geht der Körper durch Einwirkung der Hormone in den Sparmodus. Bei einem Überangebot wird der Umsatz von Fetten, Kohlenhydraten und Proteinen gesteigert.

Wieso kommt es eigentlich zu diesen Problemen?

Das liegt daran, dass bei der Schilddrüsenüberfunktion zu viele Schilddrüsenhormone (T3 und T4) gebildet werden.

Schuld an dieser übermäßigen Bildung sind oft gutartige Tumore in der Schilddrüse, sogenannte Adenome. Sehr selten kommen auch bösartige Geschwülste (Karzinome) vor. Warum diese Knoten entstehen, ist weitgehend ungeklärt.

Schauen wir uns nun die genauen Symptome einer Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen an:

Die Symptome der Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen

Du weißt nun, welchen Einfluss die Schilddrüse auf bestimmte Vorgänge und Organe hat. Nun kannst du dir sicher vorstellen, dass eine Entgleisung in der Schilddrüsen-Hormonproduktion auch eine ganze Reihe von Veränderungen im gesamten Organismus zur Folge hat. Der durch die Überproduktion allgemein erhöhte Stoffwechsel im Körper deiner Katze kann zu folgenden Symptomen führen:

  • Gewichtsverlust trotz gesteigerter Nahrungsaufnahme

  • Beschleunigter Herzschlag (Tachykardie) und dadurch auch öfter sekundäre Herzerkrankungen

  • Erhöhter Blutdruck (Hypertonie)

  • Erbrechen und Durchfall

  • Vermehrter Urinabsatz und vermehrte Flüssigkeitsaufnahme

  • Blutwertveränderungen: Erhöhung der Leberenzyme, Erniedrigung der Bluteiweiße, Erhöhung des Hämatokrits, erniedrigter Fructosaminwert, Erhöhung des Blutzuckers

  • Haarausfall durch übermäßigen Putztrieb

  • Verfilztes Fell, fettige Haut, Schuppen

  • Ruhelosigkeit

  • Hitzeintoleranz

  • Ängstlichkeit, Aggressivität

Diagnose der felinen Hyperthyreose

Häufig wird eine Schilddrüsenüberfunktion erst im fortgeschrittenen Stadium diagnostiziert. Dies liegt daran, dass die oft zu Beginn der Erkrankung gesteigerte Futteraufnahme und erhöhte Aktivität der Katze zunächst gar nicht als Krankheitssymptom wahrgenommen wird.

Deshalb: Es ist ganz besonders wichtig, wenn du Besitzer einer älteren Katze bist (ca. ab 8 Jahren), sie mindestens einmal im Jahr vorsorglich von deiner Haustierärzt:in untersuchen zu lassen und eine Blutuntersuchung inklusive der Schilddrüsenwerte durchzuführen!

Allgemein wird eine Schilddrüsenüberfunktion in der Tierarztpraxis so diagnostiziert:

Dein:e Tierärzt:in kann die Diagnose der Hyperthyreose anhand mehrerer Parameter stellen. Auffällig ist häufig schon bei der allgemeinen Untersuchung eine stark erhöhte Herzfrequenz, oft verbunden mit einem Herznebengeräusch, und einer beim Abtasten vergrößerten Schilddrüse.

Bei der Blutuntersuchung bestätigt sich dann der Verdacht durch eine Erhöhung des T4 Wertes. Oft finden sich neben dem erhöhten T4 Wert noch die weiter oben genannten Veränderungen im Blut und untermauern dann den Verdacht.

Sollten diese Untersuchungen keine sicheren Ergebnisse liefern, können noch weitere Schilddrüsenwerte im Blut gemessen werden. Auch bildgebende Verfahren wie Ultraschall oder eine Szintigraphie können hinzugezogen werden.

Beachte unbedingt:

Einige ältere Katzen können gleichzeitig an einer Niereninsuffizienz leiden. Durch die Auswirkungen der erhöhten Schilddrüsenhormone kann diese jedoch „maskiert“ werden.

Das bedeutet, durch den auf Hochtouren fahrenden Stoffwechsel bei einer Schilddrüsenüberfunktion wird auch der Blutfluss in den Nieren erhöht. Das führt dazu, dass die Nierenwerte (Kreatinin und Harnstoff) im Blut sinken.

Wird nun aber die Therapie der Schilddrüse begonnen und der Stoffwechsel heruntergefahren, kann bei der Kontroll-Blutuntersuchung dann die Niereninsuffizienz zum Vorschein kommen. Daher ist es unbedingt nötig, dass das Blut deiner Katze unter der Medikation regelmäßig untersucht wird.

Lesetipp: Niereninsuffizienz Katze: Dein Ratgeber von Tierärzten

Behandlung der Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen

In den meisten Fällen können die Katzen gut mit Medikamenten behandelt werden und eine Verbesserung der Symptomatik ist schon nach kurzer Zeit sichtbar.

Zum Einsatz kommen die sogenannten Thyreostatika. Diese hemmen die Synthese von T3 und T4. Sie sind verfügbar in Tablettenform oder flüssiger Formulierung.

Wenn es nicht möglich ist, deiner Katze Medikamente über das Maul einzugeben, besteht auch die Möglichkeit, eine Ohrensalbe mit dem Wirkstoff herstellen zu lassen.

Die meisten Katzen können lebenslang erfolgreich mit diesen Medikamenten behandelt werden. Wichtig ist jedoch, wie bereits erwähnt, eine regelmäßige Blutkontrolle, um die individuelle Dosis anzupassen.

Als weitere Therapieoption kommt noch die Radiojodtherapie in Frage, bei der das veränderte Schilddrüsengewebe zerstört wird. Diese Therapie wird allerdings nur in größeren Kliniken vorgenommen und erfordert einen mehrtägigen Klinikaufenthalt. Vorteil hier ist, dass das gesunde Gewebe erhalten bleibt und im Idealfall dann nach der Therapie wieder die Hormone in normaler Menge produziert werden.

Auch die Thyreoidektomie (operative Entfernung der Schilddrüse) ist eine Möglichkeit, die aber nicht so häufig durchgeführt wird. Hier besteht die Gefahr der Verletzung der Nebenschilddrüse, wodurch es nach der Operation zu einem gefährlichen Abfall des Kalziumwertes kommen kann.

In einigen Fällen kann ein Therapieversuch auch mittels eines kommerziellen Spezialfutters, das einen erniedrigten Jodgehalt hat, gestartet werden. Hierbei darf jedoch nicht gleichzeitig eine medikamentöse Therapie erfolgen. Ob dies für deine Katze in Frage kommt, solltest du dann mit deiner behandelnden Tierärzt:in besprechen.

Gut zu wissen:
Es ist auch immer ratsam, bei der Diagnose Hyperthyreose eine Herzultraschalluntersuchung und eine Blutdruckkontrolle durchzuführen, um auch hier eventuelle Veränderungen adäquat behandeln zu können.

Häufige Fragen

Wie hoch ist die Lebenserwartung bei Katzen mit Schilddrüsenüberfunktion?

Das ist ganz unterschiedlich und hängt von mehreren Faktoren ab. Es gibt Katzen, die nach der Diagnose noch viele Jahre unter der Medikation nahezu symptomfrei leben. Wenn deine Katze allerdings gleichzeitig noch an anderen Erkrankungen leidet, wie z.B. der bereits erwähnten Niereninsuffizienz oder einer Leberproblematik, kann es sein, dass dies eine verkürzte Lebensdauer zur Folge hat.

Auch wenn durch die Hyperthyreose bereits Schäden am Herzen verursacht worden sind, kann dies ein Faktor sein, der lebensverkürzend wirkt. Weiterhin kommt es darauf an, wie gut man deine Katze medikamentös einstellen kann, bzw. wie gut sie auf die Thyreostatika anspricht und wie schnell die Erkrankung fortschreitet.

Schilddrüsenüberfunktion im Endstadium bei Katzen: Einschläfern?

Es ist möglich, dass die Schilddrüsenüberfunktion erst sehr spät erkannt wird oder es trotz Therapie zu einem Fortschreiten der Erkrankung kommt. Im Endstadium zeigt das erkrankte Tier einen verminderten Appetit bis hin zur kompletten Futterverweigerung. Es wird lethargisch und es kann schließlich auch zu Krämpfen und Atemnot kommen.

Wenn diese Symptome auftreten, sind meist schon irreparable Schäden entstanden. Sind dann alle therapeutischen Optionen ausgeschöpft, sollte im Sinne des Tieres die Entscheidung zur Euthanasie getroffen werden.

Welche Medikamente bekommt die Katze bei Schilddrüsenüberfunktion?

Bei der Schilddrüsenüberfunktion kommen Thyreostatika zum Einsatz. Diese gibt es als Tabletten oder Saft zum Eingeben.

Was kosten Tabletten für Schilddrüsenüberfunktion bei Katzen?

Der Preis der Medikamente hängt unter anderem von der Darreichungsform und der Dosierung ab. Am besten fragst du deine:n behandelnde:n Tierärzt:in nach den individuellen Kosten für die Therapie deiner Katze.

Du hast noch weitere Fragen zur Hyperthyreose deiner Katze oder deine Katze zeigt Symptome, die auf eine Schilddrüsenüberfunktion hinweisen könnten?

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