Kitten eingewöhnen: 10 Tipps für den gelungenen Einzug
Ein neues Kitten zieht bald bei dir ein und deine Freude ist riesengroß? Das ist mehr als verständlich! Denn ein kleiner Stubentiger kann eine wahre Bereicherung sein. Allerdings kommen mit dem Einzug auch einige Herausforderungen auf dich zu. Deshalb verraten wir dir in diesem Beitrag, wie du dein Kitten optimal eingewöhnen kannst & welche potenziellen Gefahren du noch vor dem Einzug entschärfen solltest.
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Kitten eingewöhnen: 10 Tipps für einen reibungslosen Einzug
1. Ein katzensicheres Zuhause vorbereiten
Bevor ein neues Kitten bei dir einzieht, musst du einige Dinge beachten, damit das Zuhause für den kleinen Stubentiger sicher ist.
Katzen sind von Natur aus neugierig. Du solltest davon ausgehen, dass sie Unfug anstellen, wenn sie die Möglichkeit dazu haben! Einige Dinge, die du beachten solltest, sind:
Fenster und Balkone: Halte sie geschlossen oder stelle sicher, dass jedes Fenster mit einem Sicherheitsgitter versehen ist. Lasse dein Kitten nie mit einem gekippten Fenster alleine im Raum zurück - es besteht die Gefahr, dass die kleine Katze versucht durch den Spalt hindurchzuschlüpfen und es so zu lebensgefährlichen Verletzungen kommt. Es entsteht das sogenannte “Kippfenstersyndrom”: Beim Versuch durch den Fensterspalt zu schlüpfen bleibt die Katze stecken und rutschen durch ihre Befreiungsversuche nur noch tiefer herab. Hierdurch kommt es zu einer Unterbrechung der Durchblutung und in der Folge zu oft lebensbedrohlichen Folgeschäden.
Pflanzen: Katzen knabbern gerne an Pflanzen. Achte darauf, dass keine giftigen Gewächse im Haus sind.
Gefährliche Gegenstände: Elektrische Kabel, Haarbänder, Bälle, Nadeln, Schnüre und Perlen werden von Katzen oft als Spielzeug angesehen und können gefährlich sein, wenn sie zerkaut oder verschluckt werden.
Giftige Chemikalien: Beispiele sind Reinigungsmittel, Glykol (Frostschutzmittel), Rattengifte, Desinfektionsmittel und Antipilzmittel.
Medikamente: Stelle sicher, dass alle Medikamente sorgfältig weggeschlossen sind. Gängige Medikamente, wie z. B. Aspirin, können für eine Katze tödlich sein.
2. Stress während des Transports minimieren
Die Trennung von seiner Katzenfamilie bedeutet für dein Kitten Stress. Die Autofahrt bedeutet Stress. Und der Aufenthalt in der Transportbox bedeutet… ganz genau, Stress.
Ein Umzug ist für unsere Stubentiger ein nervenaufreibendes Erlebnis. Deshalb hilfst du deinem Kitten, wenn du ihm den Umzug so stressfrei wie nur möglich gestaltest. Es ist wichtig, dass dein Kitten in einer ausreichend großen Transportbox “geliefert” wird. Am besten ist in dieser Box noch seine Kuscheldecke oder ein anderer Gegenstand mit vertrauten Gerüchen aus seinem alten Zuhause. Denn vertraute Gerüche schenken ihm Sicherheit.
Hilfsmittel wie Catnip-Kissen, Katzenminze, Pheromone zum Beruhigen oder Spielzeug können ebenfalls nützlich sein.
Es kann außerdem auch beruhigend wirken, wenn du deinem Kitten während der Fahrt mit liebevoller und ruhiger Stimme ab und zu gut zuredest.
3. Stress bei der Ankunft minimieren
Wir können gut verstehen, dass du dein Kitten bei dir zu Hause am liebsten sofort drücken und knuddeln willst. Aber bitte verstehe, dass dein Kitten womöglich noch sehr gestresst und ängstlich sein wird.
Vergiss nicht, es wurde frisch von seiner Katzenfamilie getrennt, in eine Transportbox gesteckt und dann zu dir gefahren. Ein Umzug ist für ein Kitten wie bereits erwähnt mit viel Stress verbunden.
Daher solltest du dein Kitten bei Ankunft nicht belagern oder überfordern, sondern ihm erlauben sich in Ruhe selbst umzuschauen. Platziere die Box bei Ankunft in einem ruhigen Zimmer, dass erstmal nur ihr gehört. Öffne vorsichtig die Box und entferne dich erstmal ein bisschen vom Kitten. Lass es selbst herauskommen.
Tipp: Setz dich mit ausreichend Abstand zum Kitten auf den Boden (um deine physische Überlegenheit visuell zu minimieren) und lies zum Beispiel etwas und rede dem Kitten ab und zu gut zu. Sei einfach passiv da. So kann sich dein Kätzchen an dich und deine Stimme gewöhnen und startet vielleicht schon bald Annäherungsversuche.
Wichtig: Gib deinem Kitten wirklich die Chance selbst zu entscheiden, wann erster Kontakt entsteht und wann es gestreichelt wird. Wenn es auf dich zukommt, kannst du deine Streichelversuche starten.
Übrigens: Wenn du Kinder im Haushalt hast, halte diese bitte zunächst auch zurück und mach ihnen klar, dass ein Kitten seinen Freiraum braucht, nicht überfordert werden soll und auch mit höherer Lautstärke nicht gut klarkommt.
Bei anderen Tieren in deinem Haushalt gilt das gleiche: Konfrontiere diese nicht sofort mit deinem Kitten, sondern halte sie erstmal zurück. Hunde lässt du beim ersten Aufeinandertreffen am besten zunächst angeleint.
4. Die Grundausstattung deines Kittens bereitstellen
Sobald dein Kitten in der Transportbox bei dir ankommt, sollte ein Eingewöhnungszimmer mit einer Grundausstattung bereit gestellt sein. Die wichtigsten Dinge, die deine neue Katze braucht, sind ein Zuhause, Futter, Wasser und Liebe.
Hier ist unsere Liste mit einigen weiteren "Must-haves":
1. Futter- und Wassernapf: Vermeide nach Möglichkeit Plastik - Keramik oder Metall hingegen eignen sich gut.
2. Katzenfutter: Frage deine:n Tierärzt:in nach Empfehlungen, denn Kitten benötigen aufgrund des schnellen Wachstums Futter mit hohen Anteilen an bestimmten Nährstoffen. Auch solltest du von den Züchtern in Erfahrung bringen, welche Nahrung dein Kitten vorher gefressen hat. Dies kannst du dann füttern, aber am besten lässt du auch dieses Futter tierärztlich bestätigen.
Hierzu kannst du übrigens auch ganz einfach einen Termin mit unseren Online-Tierärzt:innen von FirstVet vereinbaren - ohne das Haus verlassen zu müssen und damit auch ohne Stress für dein neues Kätzchen.
Was du nach Möglichkeit allerdings nicht tun solltest, ist ein sofortiger Futterwechsel bei Einzug. Ein Futterwechsel allein kann für Stress, Magenprobleme und Durchfall führen. Da deine Katze beim Einzug aber schon gestresst genug ist, solltest du ihr das anfangs nicht zumuten.
3. Katzentoilette und Katzenstreu: Katzen und auch Kitten sind sehr reinlich, deshalb stelle sicher, dass mindestens eine gepflegte Katzentoilette mit Katzenstreu zur Verfügung steht. Du kannst dich beim Züchter erkundigen, welches Katzenstreu dieser benutzt hat und deiner Katze dann dasselbe zur Verfügung stellen. Der Geruch erinnert sie an ihr vorheriges Zuhause und besänftigt sie.
Übrigens: Sollte deinem Kitten mal ein Malheur in deiner Wohnung passieren, schimpfe nicht, sondern sei verständnisvoll und versuche die Ursache herauszufinden. Sollte das Malheur nur selten vorkommen, hast du vermutlich nichts zu befürchten. Kommt es allerdings zu häufig vor, könnte ein Krankheit (zum Beispiel eine Blasenentzündung) dahinter stecken. In diesem Fall: ab zum Tierarzt.
Unser Lesetipp hierzu : Blasenentzündung bei Katzen: Ursachen, Symptome & Behandlung.
4: Katzenbett oder -korb: Kitten schlafen sehr viel und sie brauchen diesen Schlaf auch. Nach der Ankunft solltest du deshalb nicht unbedingt sofort mit dem kleinen Tiger spielen, sondern ihn auf eigene Faust das Zimmer erkunden lassen. Auch solltest du ihm gute Schlaf- und Ruheplätze bereitstellen. Das Katzenbett oder den Katzenkorb kannst du z. B. mit Kuscheldecken ausstatten, auf denen dein kleiner Tiger bereits beim Züchter geschlafen hat. Die bekannten Gerüche beruhigen das Kitten.
5. Geschirr und Leine: Diese musst du nur bereithalten, wenn du dein Kätzchen mit einem Geschirr trainieren möchtest, z.B. für einen gesicherten Freigang an der Leine.
6. Kratzbaum: Dein Kitten braucht eine Möglichkeit seine Krallen zu wetzen und deine Möbel sollten dafür nicht herhalten müssen. Übrigens: Es gibt spezielle Kratzbäume für Kitten, die breiter und flacher sind. Kitten sind oftmals noch unbeholfen, stolpern umher und fallen manchmal um. Deshalb eignet sich ein kittengerechter Kratzbaum besser.
7. Weitere Dinge: Spielzeug, Zubehör für die Fellpflege wie z. B. eine Bürste sowie eine Zahnbürste und katzengerechte Zahnpasta. Noch nie vom Zähneputzen bei der Katze gehört? Unsere Tierärzt:innen erklären dir in unserem Artikel Zähneputzen bei deiner Katze: Eine Schritt für Schritt Anleitung genau wie das geht und warum es wichtig ist.
5. Wie lange dauert die Eingewöhnung von Kitten eigentlich?
Katzen haben genau wie Menschen unterschiedliche Charaktere. So kann auch die Eingewöhnungszeit verschieden lang dauern. Gib ihr in jedem Fall ausreichend Zeit, Freiraum, aber gleichzeitig auch Geborgenheit und Liebe. So wird sie sich schon bald eingewöhnt haben und wohlfühlen können.
Ganz wichtig hierbei ist, dass der Schlafplatz warm, trocken, bequem und frei von Zugluft ist. Vermutlich ist seine erste Nach bei dir auch die erste Nacht, die das Kitten getrennt von Geschwistern und Mutter verbringt. Deshalb sollte der Schlafplatz wirklich so weich und gemütlich wie nur möglich sein.
6. Ab wann sollte ein Kitten überhaupt von seiner Katzenfamilie getrennt werden?
Forscher haben herausgefunden, dass das Kitten eine bestimmte Zeitspanne mit seiner Katzenfamilie verbringen muss, damit es angemessen sozialisiert wird. Katenbabys sollten nicht vor ihrer 8. Lebenswoche, noch besser erst mit 12 Wochen von der Mutter getrennt werden.
7. Wie kann ich ein besonders ängstliches Kitten eingewöhnen?
Beachte hierbei alles, was bisher beschrieben wurde, nur habe noch mehr Geduld und Verständnis für das Kitten. Biete ihm zwar Geborgenheit und Liebe, aber “erdrücke” es damit nicht. Gib ihm Raum und lass es auf dich zukommen.
Manchmal hilft es auch zu spielen, um dem Kätzchen die Angst zu nehmen, oder du kannst es mit Leckerlis zu dir locken. Dies bezieht sich natürlich nicht nur auf besonders ängstliche Kitten, auch mit mutigeren Kitten kannst du dich so leichter anfreunden.
8. Wie solltest du ein Kitten eingewöhnen, wenn bereits eine Katze in deinem Haushalt ist?
Zuallererst kannst du ein paar Duftproben von deinem neuen Kitten besorgen, bevor es einzieht und deine Katze diese Duftproben schnuppern lassen. Wenn dein neues Kitten einzieht und deine Katze “den Braten riecht”, kommt dieser Duft nicht unerwartet.
Wichtig ist, dass das Eingewöhnungszimmer deines Kitten nicht das Lieblingszimmer deiner bisherigen Katze ist, das kann für böses Blut sorgen.
Übrigens: Es kann nicht schaden, deiner ersten Katze während der Eingewöhnungszeit des neuen Kittens eine Extraportion Liebe zu schenken, damit sie nicht eifersüchtig wird.
Bei der ersten Zusammenführung beider Katzen solltest du am besten im Raum bleiben und den Schiedsrichter spielen, damit alles sauber abläuft.
Bei der Fütterung: Füttere beide Katzen immer gleichzeitig. Stelle die Futternäpfe allerdings nicht direkt nebeneinander, damit jede Katze in Ruhe und Frieden fressen kann, ohne beklaut zu werden.
Das private Örtchen: Die Anzahl der Katzentoiletten, die du deiner Katze zu Verfügung stellen solltest, beträgt mindestens 1 pro Tier plus ein zusätzliches Klo. Bei einer Katze bedeutet das also 2 Toiletten, bei 2 Katzen 3 Toiletten usw..
9. Eine Haustierversicherung abschließen
Eine Versicherung für deine neue Katze sollte direkt am Tag der Adoption abgeschlossen werden. Viele Anbieter decken Routineuntersuchungen und Präventivmaßnahmen wie Impfungen und Entwurmungen ab. Wenn deine Katze krank ist oder einen Unfall hatte, ist eine Versicherung wichtig, um die medizinischen Kosten zu decken. Du bist noch unsicher, ob sich eine Versicherung für deine Katze wirklich lohnt? Dann schau dir den Artikel Faktencheck Tierkrankenversicherungen an und informiere dich genauer über dieses Thema.
10. Tipps bei Problemen mit der Eingewöhnung
Dein Kitten frisst nichts? Das muss erstmal nichts Ungewöhnliches sein. Wenn Katzen gestresst sind, fressen sie manchmal für eine gewisse Zeit nichts. Sollte es allerdings nach mehr als 12 Stunden nichts gefressen haben, solltest du eine:n Tierärzt:in kontaktieren. Dasselbe gilt, wenn es deinem neuen Mitbewohner offensichtlich nicht gut geht und der Appetit darunter leidet.
Dein Kitten kommt nicht aus der Box oder versteckt sich anderswo? Das ist natürliches Verhalten. Manche Katzen kommen schneller aus ihrem Versteck und andere brauchen länger. Wichtig ist, dass du das Versteck deiner Katze respektierst und dort nicht eindringst und sie belästigst.
Sei bitte nicht frustriert, wenn dein Kitten erstmal auf Abstand geht. Spielen hilft Vertrauen aufzubauen. Knie dich auf den Boden, um die körperliche Überlegenheit visuell abzubauen. Rede ihm gut zu. Wenn es sich versteckt, versuche es mit Leckerli hervorzulocken oder mit einer Spielangel. Funktioniert das nicht, versuch es später nochmal.
Bonus-Tipp: "Zurück zur Normalität" nach COVID-19
Möglicherweise verbringst du aufgrund der Pandemie momentan viel Zeit zu Hause. Trotzdem ist es wichtig, dein Haustier darauf vorzubereiten, auch Zeit alleine zu verbringen. Dies verhindert mögliche Probleme, wenn du wieder arbeiten gehst. Weitere Informationen findest du in unserem Artikel 5 gute Tipps, wie du dein Haustier nach der Corona-Quarantäne wieder allein zu Hause lassen kannst
Viel Glück mit deinem neuen Freund auf Lebenszeit!
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