Mein Hund frisst nicht: Ursachen & was du tun kannst

Voraussichtliche Lesedauer 9 Minuten
Mein Hund frisst nicht: Ursachen & was du tun kannst

Du präsentierst deinem Hund den gut gefüllten Futternapf und er zeigt kein Interesse? Auf einmal wird aus deinem begeisterten Fresser ein mäkeliger Futterverweigerer, der höchstens seine absoluten Lieblingsleckerlis nimmt? Wenn du wissen willst, welche Gründe das haben kann und ob du dir Sorgen machen musst, bist du hier genau richtig. Wir erklären auf was du achten musst, geben dir Tipps & Tricks und verraten dir außerdem, ab wann ein Tierarztbesuch Sinn macht.

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Mein Hund frisst nicht mehr: Was sind die Ursachen?

Wenn dein Hund nichts mehr frisst, kann das viele verschiedene Ursachen haben. Diese können sein:

  • Krankheiten

  • Stress

  • Ungeeignetes Futter / Futteransprüche

  • Alter

  • Zähne

All diese möglichen Ursachen schauen wir uns jetzt gemeinsam an.

1. Krankheiten

Wenn dein Hund immer einen guten Appetit hatte und sich das schlagartig ändert, kann das viele Gründe haben. Krankheiten, die eine Inappetenz, also Appetitlosigkeit, auslösen, können Hunde jeder Altersklasse betreffen. Hierzu zählen u.a.:

  • Verdauungsstörungen, z.B. durch Parasitenbefall oder bakterielle/virale Erreger hervorgerufen

  • Durchfall

  • Übelkeit und Erbrechen

  • Fremdkörper

  • Verstopfung

  • Organerkrankungen

  • Vergiftung

  • Futtermittelunverträglichkeit

Um festzustellen, ob dein Hund an einer Erkrankung leidet, die seine verminderte oder fehlende Futteraufnahme auslöst, ist es wichtig, dass du ihn genau beobachtest.

Wie lange frisst er schon nicht mehr richtig? Geht es ihm ansonsten gut? Trinkt er mehr als sonst und produziert dementsprechend auch mehr Urin? Hat er festeren oder gar weicheren Kot als normalerweise? Kannst du Blutbeimengungen im Kot feststellen? Steht er vor dem Futternapf und würde gerne fressen, traut sich aber nicht? Hat er vermehrt Mundgeruch? Erbricht er?

All diese Fragen wird dir dein:e Haustierärzt:in wahrscheinlich stellen, wenn ihr in der Sprechstunde vorstellig werdet. Es ist also sinnvoll, dir schon vorher einmal Gedanken zu machen, ob einer der oben genannten Punkte zutrifft.

Wichtig: Wenn es deinem Hund körperlich schlecht geht und er Symptome wie Schlappheit, Erbrechen, Durchfall, Zittern, Apathie oder blasse Schleimhäute zeigt, ist es dringend nötig, sofort eine:n Tierärzt:in zu kontaktieren. Dasselbe gilt für Welpen, die mehr als 12 Stunden nichts gefressen haben.

2. Stress

Einige Hunde sind besonders sensibel und reagieren auf Stress mit einem verminderten Appetit. Was bei einem Hund Stress auslöst, kann - genau wie bei uns Menschen - ganz unterschiedlich sein:

  • Trennungsstress durch Abwesenheit einer Bezugsperson oder eines Artgenossen

  • Umgebungswechsel, z.B. Umzug oder Urlaub

  • Ungewohnte laute Geräusche wie an Silvester oder durch Familienzuwachs

  • Hormone: Eine läufige Hündin hat oft einfach weniger Appetit und auch Rüden, die eine läufige Hündin in der Nachbarschaft riechen, sind manchmal regelrecht liebeskrank und fressen daher nicht

  • Pubertät

  • Scheinträchtigkeit (weitere Infos zu diesem Thema findest du auf unserem Tierärzteblog)

Übrigens: Wenn du das Gefühl hast, dein Hund zeigt in den immer selben Situationen Auffälligkeiten beim Fressen, ist es ratsam, eine Art Tagebuch zu führen. Dort kannst du aufschreiben, was vorher passiert ist (z.B. ob ihr in den Urlaub gefahren seid, dein Hund von einer anderen Person betreut wurde, die Hündin läufig war usw.). So kannst du nachvollziehen, ob bei deinem Liebling vielleicht auch eine psychische Ursache Auslöser der Inappetenz ist und die Stressoren dementsprechend reduzieren.

3. Ungeeignetes Futter / Futteransprüche

Auch Hunde unterscheiden sich in ihrem persönlichen Fressverhalten und ihren Vorlieben. Wenn du also gerade die Futtersorte gewechselt hast oder die aktuelle Sorte sogar schon zu lange fütterst kann es sein, dass sie deinem vierbeiniger Mitbewohner einfach nicht schmeckt.

Aber auch eine ungewohnte Futterkonsistenz kann Inappetenz hervorrufen. Bekommt dein Hund z.B. normalerweise Nassfutter und soll auf einmal Trockenfutter fressen, obwohl er das noch gar nicht kennt? Manche Hunde reagieren dann mit Futterverweigerung.

Auch eine schlechte Futterqualität kann zu Ablehnung führen. Wenn du einen unangenehmen Geruch des Futters wahrnimmst, es ranzig oder gar verdorben riecht, solltest du es entsorgen. Gerade im Sommer kann es durch die wärmeren Temperaturen dazu kommen, dass Futter, das der Hund im Napf gelassen hat, anfängt zu gären.

Wenn dein Hund sein Futter nicht gut verträgt und es ihm Magengrummeln bereitet, wird er es häufig stehen lassen oder es nicht komplett auffressen.

Lesetipp: Im Blogbeitrag Futterallergien bei Hunden und Katzen erklären wir, was Hinweise auf eine Futtermittelallergie sein können.

Manchmal sind Hunde zu ihren Fütterungszeiten aber auch schlicht und ergreifend schon satt. Wenn dein Liebling bereits viele gehaltvolle Snacks oder Leckerlis bekommen hat, z.B. weil ihr trainiert habt, kann es sein, dass er einfach keinen Hunger mehr hat. Je nach Rasse und Veranlagung unterscheiden sich auch bei Hunden Hungergefühl und Energiebedarf.

4. Alter

Im Alter lassen Geruchs- und Geschmackssinn bei Hunden nach und auch der Energiebedarf sinkt, da sich der Hund weniger bewegt als früher. Dadurch zeigen ältere Tiere oft eine verminderte Futteraufnahme.

Von Hundesenioren sprechen wir bei kleineren Rasse ab 8-10 Jahren während große Hunde bereits mit 6 Jahren medizinisch als Senior gelten können. Wenn dein Tier sehr alt ist, kann es sein, dass es eine kognitive Schwäche entwickelt und das Fressen oder den Standort des Futternapfes einfach vergisst, etwa so wie ein Mensch mit Demenz.

5. Zähne

Hunde zeigen Schmerzen häufig nicht offensichtlich. Zahnschmerzen bilden da keine Ausnahme. Wenn dein erwachsener Hund also Mundgeruch hat, du Zahnbeläge oder gar Zahnstein sehen kannst und er nicht mehr gerne hartes Futter nimmt oder ihm Futter immer wieder aus dem Maul fällt, dann ist es keine schlechte Idee, einmal einen Blick auf seine Zähne zu werfen.

In unserem Artikel Alles, was du über die Zahngesundheit deines Hundes wissen solltest und auch auf Zähneputzen beim Hund: Eine Schritt für Schritt Anleitung kannst du alle wichtigen Infos zu diesem Thema nachlesen.

Aber auch Welpen können Zahnschmerzen haben: zwischen dem 3.-7. Lebensmonat wechselt das Milchgebiss zu den bleibenden Zähnen. Bei manchen Tieren verläuft der Zahnwechsel schmerzfrei während andere Hunde auf einmal ihr Futter nicht mehr anrühren.

Übrigens: Hier kann es helfen das Futter einzuweichen um den Kleinen so das Kauen zu erleichtern.

Es kann außerdem ebenfalls ein Fremdkörper (z.B. Knochen- oder Stöckchenreste) im Mundraum deines Lieblings dafür verantwortlich sein, dass er nicht frisst. Sollten diesbezüglich Sorgen bestehen, kannst du den Mund deines Hundes vorsichtig untersuchen oder dies direkt deine:n Tieräzt:in machen lassen.

Was du tun kannst, wenn der Hund nicht mehr frisst

So viel vorab: ein kurzfristiger Verzicht auf Futter ist für die meisten Hunde kein Problem. Wenn dein Hund also mal einen Tag nicht fressen mag, ist das erstmal kein Grund zur Panik. Überlege genau, was sein verändertes Fressverhalten hervorrufen könnte:

Hast du das Futter gewechselt? Hat dein Hund eventuell Stress oder befindet er sich in einem hormonellen “Ausnahmezustand” (Läufigkeit, Scheinträchtigkeit, läufige Hündin in der Nachbarschaft, Pubertät)? Um deinem Hund das Fressen wieder schmackhafter zu machen, haben wir unten ein paar Tricks für dich zusammengefasst.

11 Tipps, um den Appetit des Hundes zu steigern

1. Biete deinem Hund ein anderes hochqualitatives Futter an: Viele Hunde können nicht widerstehen, wenn ihnen ein neuer Geschmack aufgetischt wird. Wenn du das Futter gerade gewechselt hast und dein Hund seitdem nichts mehr frisst, kann es helfen, zur alten Sorte zurückzukehren, die der Hund zuverlässig gefressen hat.

2. Überprüfe das verschmähte Futter auf seine Qualität - riecht es seltsam oder gar ranzig? Siehst du auffällige Veränderungen? Dann lieber weg damit!

3. Wechsele die Futterkonsistenz - Nassfutter wird oft gerne genommen.

4. Gib ausnahmsweise etwas Besonderes über das Futter. Wenn dein Hund Milchprodukte verträgt kann das ein Klecks Joghurt sein, aber auch eine gekochte Kartoffel oder ein Stückchen gut durchgegartes und ungewürztes mageres Fleisch kann den Appetit wieder wecken.

5. Verzichte auf Leckerlis und gehaltvolle Kausnacks, ein Stück Möhre oder Apfel füllt den Magen kaum, ist für viele Hunde aber eine besondere Belohnung.

6. Füttere ausschließlich zu festen Zeiten. Wenn dein Hund das Futter nach 15 Minuten nicht gefressen hat, stelle den Napf weg und biete ihn erst zu einer späteren Tageszeit wieder an. Wenn Futter nicht ständig verfügbar ist, animiert das Hunde oft zur festgelegten Zeit zu fressen.

7. Erwärme das Futter - gerade ältere Hunde mit einem verminderten Geschmacks- und Geruchssinn finden erwärmtes Futter attraktiver, da hier Geruchstoffe freigesetzt werden. Auch vielen anderen Tieren läuft das Wasser im Mund zusammen, wenn sie leicht angewärmtes Futter riechen. Damit Trockenfutter besser duftet, kann dieses mit etwas lauwarmen Wasser angemischt werden.

8. Wenn dein Hund aus psychischen Gründen nicht frisst, versuche den Auslöser abzustellen. Wenn das nicht funktioniert, solltest du dich an eine:n Tierärzt:in und in der Folge ggf. auch an eine:n qualifizierte:n Hundetrainer:in oder Verhaltenstherapeut:in wenden.

9. Nutze einen neuen Napf: Manche Hunde mögen Edelstahlnäpfe lieber, andere bevorzugen Porzellanschalen. Probiere einfach mal aus, ob dein Hund aus einem anderen Gefäß lieber fressen mag.

10. Wechsele den Fütterungsplatz. Vielleicht hat dein Hund am alten Fütterungsort zu viel Ablenkung und frisst in einer ruhigeren Umgebung besser.

11. Gerade im Sommer, wenn es wärmer wird, haben viele Hunde tagsüber weniger Appetit. Versuche deinem Mitbewohner das Futter zu kühleren Tageszeiten wie morgens oder abends anzubieten.

Wann zum Tierarzt bei Appetitlosigkeit bei Hunden?

Wenn es deinem Hund ansonsten gut geht und er keine weiteren Anzeichen einer Erkrankung zeigt (z.B. Durchfall, Erbrechen, Unwohlsein, Schmerzen) kann sein Appetitverlust durchaus einmal eine vorübergehende Phase sein.

Hält die Inappetenz jedoch länger als 24 Stunden an oder er zeigt anderweitige Symptome einer Erkrankung bzw. nimmt neben dem Futter auch kein Wasser zu sich, solltest du eine:n Tierärzt:in kontaktieren.

Wichtig: Welpen und Tiere mit einer internistischen Grunderkrankung müssen bei fehlender Futteraufnahme nach spätestens 12 Stunden einem Tierarzt vorgestellt werden! Durch ihre besondere Stoffwechsellage kann bei diesen Hunden schon nach einem relativ kurzen Zeitraum ohne Futter ein lebensbedrohlicher Zustand eintreten!

Häufige Fragen

Mein Hund frisst nicht und schläft viel: Was tun?

Wenn dein Hund schlapp und schläfrig ist und zusätzlich nicht fressen mag, kann durchaus eine Erkrankung Grund für seinen verminderten Appetit sein. Wenn er weitere Krankheitssymptome wie z.B. Durchfall oder Erbrechen zeigt, solltest du sofort, ansonsten innerhalb von 24 Stunden eine:n Tierärzt:in kontaktieren um festzustellen, was die Ursache für sein Verhalten ist.

Warum frisst mein Hund nicht?

Das kann viele Ursachen haben. Neben Krankheiten oder Stress kann auch ein ungeeignetes Futter oder Schmerz die Ursache sein. Um herauszufinden, was der Grund bei deinem Hund ist, sollte sich ein:e Tierärzt:in deinen felligen Freund einmal näher anschauen.

Mein alter Hund frisst nicht mehr: Was tun?

Da alte Hunde oft weniger gut riechen und schmecken können, kann es helfen ihr Futter zu erwärmen. Hilft das nicht, oder dein Hund zeigt weitere Auffälligkeiten, solltest du mit eine:m Tierärzt:in sprechen um abzuklären, welche weiteren Untersuchungen bei deinem Tier sinnvoll sind.

Mein Hund frisst nicht und hat Durchfall: Was tun?

Wenn Hunde Durchfall in Kombination mit Inappetenz zeigen kann oft eine Erkrankung dahinter stecken. In diesem Fall ist es sinnvoll, sich mit eine:m Tierärzt:in in Verbindung zu setzen, damit ihr gemeinsam schauen könnt, wie genau in deinem speziellen Fall verfahren werden sollte.

Mein Hund frisst und trinkt nicht: Was tun?

Wenn dein Hund weder frisst noch trinkt, ist das ernstzunehmender, als eine reine Appetitlosigkeit. Während die meisten erwachsenen und gesunden Hunde eine kurzfristige Fastenzeit problemlos überstehen, kann ein Flüssigkeitsmangel schnell zu ernsthaften Problemen führen. In diesem Fall solltest du sofort einen Termin bei deine:m Tierärzt:in vereinbaren.

Mein Hund frisst nichts, nur Leckerli: Und nun?

Toll, dass dein Hund seinen Appetit nicht ganz verloren hat. Um nun die Ursache für die Verweigerung seines normalen Futters herauszufinden, solltest du noch einmal überlegen, ob er sonstige Auffälligkeiten zeigt oder ihr das Futter vielleicht vor kurzem gewechselt habt. Weiter oben haben wir ein paar Tricks & Tipps geteilt, wie du deinem Hund sein Futter schmackhafter machen kannst, probier sie gerne einmal aus. Wenn dein Liebling im Anschluss immer noch nicht fressen mag, solltest du mit eine:r Tierärzt:in sprechen um zu schauen, was als Ursache für das veränderte Fressverhalten in Frage kommt.

Du bist immer noch besorgt oder hast Fragen zu eurem persönlichen Fall?

Vereinbare gerne einen Videotermin mit unseren Tierärzt:innen, damit wir dir und deinem Hund helfen können.


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