Hilfe! Meine Katze pinkelt überall hin: Was kann ich tun?

Mikhail vasilyev Nodtn Cs Ld TE unsplash

Du liebst deine Katze über alles, aber neuerdings hat sie damit angefangen, neben das Katzenklo zu pinkeln! Oder auf den guten Wohnzimmerteppich. Oder gar in dein Bett! Kommt dir dieses Problem bekannt vor? Vielleicht bist du besorgt und fragst dich, was wohl plötzlich der Auslöser dieser Symptomatik sein könnte. In diesem Artikel werden wir uns gemeinsam die Hintergründe dieses Problems anschauen, über die möglichen Ursachen sprechen und dich bei der Problemlösung unterstützen! Denn wenn du herausfindest, welche Ursache dahinterstecken könnte, kannst du das Problem an der Wurzel packen und adäquat reagieren, damit deine Wohnung schon bald wieder sauber bleibt und sowohl deine Katze, als auch du beruhigt und zufrieden sein könnt.

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Meine Katze uriniert an außergewöhnlichen Orten – diese Ursachen können dahinter stecken

Nicht immer ist es auf ein Verhaltensproblem zurückzuführen, wenn Katzen unrein sind und in die Wohnung machen. Eine medizinische Ursache sollte unbedingt ausgeschlossen werden. Damit auch an alles gedacht wird, haben wir für dich die Ursachen, die infrage kommen, nacheinander aufgelistet, um später auf jedes Problem einzeln und verständlich einzugehen.

Verzweifle nicht, manchmal ist die Suche nach der Ursache für die Unsauberkeit nicht so eindeutig und das Herausfinden gleicht einem Detektivspiel.

Bevor wir loslegen, noch ein sehr gut gemeinter Ratschlag: Was auch immer deine Katze dazu bringt, auf den Teppich oder in dein Bett zu urinieren - schimpfe niemals mit ihr! Durch Bestrafung wird deine Katze nur noch mehr in Stress geraten und im ungünstigsten Fall auch noch Angst vor dir bekommen, was das Problem noch verschlimmern kann.

Auch wenn du dich verständlicherweise über den verschmutzten neuen Teppich ärgerst: Stecke deine Energie statt in den Ärger lieber hinein herauszufinden, was deinem Tier fehlt.

Hier also die 5 häufigsten Ursachen, die infrage kommen können:

1. Erkrankungen des Harnapparates oder auch andere Erkrankungen

2. Stress (häufig durch Veränderung, z.B. der Wohnsituation)

3. Katzentoiletten-Management

4. Deine Katze ist noch nicht stubenrein

5. Deine Katze markiert

1. Erkrankungen

Wenn dein Stubentiger plötzlich unsauber wird, kann es sein, dass er krank ist. Am häufigsten steckt eine Blasenentzündung bei Katzen dahinter. Diese löst bei deinem Liebling den ständigen Drang aus, auf die Toilette zu müssen. Da der Vorgang des Urinierens sehr schmerzhaft ist oder oft mit dem tröpfchenweisen Absetzen von Urin einhergeht, fühlt sich deine Katze sehr unwohl und beginnt, neben die Toilette, auf den Teppich etc. zu pinkeln.

Aber auch andere Erkrankungen des Harnapparates, wie z.B. Harnblasenkristalle oder –steine führen zu ähnlicher Symptomatik und bereiten deiner Katze Schmerzen und großes Unwohlsein. Auch Polypen oder ein Tumor in der Blase können solche Probleme verursachen. Hier zeigen die Tiere häufig auch Blut im Urin - lies mehr zu diesem Symptom und wie du dich in so einem Fall verhalte solltest in unserem Artikel Warum hat meine Katze Blut im Urin? auf unserem Tierärzteblog.

Aber nicht nur Harnblasenerkrankungen, auch Nierenprobleme oder ganz andere Krankheiten, die deinem Liebling Schmerzen und Stress bereiten, können die Unsauberkeit auslösen. Dazu zählen z.B. eine Niereninsuffizienz, andere Stoffwechselerkrankungen wie Diabetes Mellitus, Schilddrüsenerkrankungen oder Magen-Darm-Erkrankungen. Selbst unspezifische Schmerzen (zum Beispiel vom Bewegungsapparat ausgehend) können diese Symptomatik auslösen.

Auch Erkrankungen, die von den Nerven ausgehen oder Demenz, die durchaus auch bei alten Katzen vorkommt, können ursächlich für die Unsauberkeit sein. Deshalb solltest du immer gut auf weitere Symptome deines Stubentigers achten. Das kann von großer Wichtigkeit sein, um später gemeinsam mit deiner Tierärzt:in herauszukriegen, woher das Problem kommt.

Zeigt deine Katze auch Durchfall oder Erbrechen? Liegt sie nur antriebslos herum? Frisst sie? Trinkt sie viel mehr Wasser als gewöhnlich? Beobachte alles ganz genau und mache am besten schnell eine Videokonsultation mit unseren Tierärzt:innen aus, um eine genaue Voreinschätzung zu bekommen. Erzähle alles, was dir komisch vorkommt! Denn im Grunde kann jede Erkrankung dazu führen, dass deine Katze ihre Toilette nicht mehr wie gewohnt benutzt.

2. Stress und andere verhaltensbedingte Ursachen

Unsere geliebten Haustiere haben Stress in Situationen, die wir vielleicht teilweise nicht ganz nachvollziehen können. Aber neben den körperlichen Erkrankungen gibt es eine ganze Reihe weiterer Ursachen, die verhaltensbedingt auftreten und genauso erwähnenswert sind.

Am häufigsten treten diese mit einer Veränderung der Routine zu Hause auf. Hierzu können schon eine neue Wohnungseinrichtung zählen oder Handwerker im Haus. Neue Familienmitglieder stehen an der Spitze der Stressoren für die Katze, aber auch neue wechselnde Arbeitszeiten, neue Katzen (auch solche, die nur neu in die Gegend gezogen sind), neues Einstreu für die Katzentoilette, ein Umzug oder die Umstellung auf ein neues Futter.

Katzen lieben Routine und eine Veränderung kann sie ziemlich aus der Bahn werfen. Überlege genau, was sich in letzter Zeit geändert hat zu Hause oder frage in der Nachbarschaft nach. Unsere Haustiere sind oft sehr viel sensibler als wir und es lohnt sich, genauer hinzuschauen. Da sie nicht mit uns sprechen können, geben sie uns die Antwort eben oft in Form von Urininieren aus Frust, Angst oder Unsicherheit.

Auch wenn es dich erst wütend machen mag, versuche, deiner Katze mit Verständnis und Wohlwollen zu begegnen, nur so könnt ihr das Problem gemeinsam lösen.

3. Katzentoiletten-Management

Manchmal fühlen sich Katzen auch mit der Toilettenwahl nicht wohl. Die meisten Katzen scheinen weiches, parfümfreies Streu zu bevorzugen. Überlege genau, ob sich etwas an der Toilettensituation geändert hat. Hast du womöglich ein anderes Katzenstreu gekauft? Eine neue Toilettenwanne besorgt? Oder die Toilette an einen anderen Ort als sonst gestellt?

Außerdem solltest du darauf achten, die Toilette täglich zu reinigen. Vermeide stark riechende Reinigungsmittel, das Näschen deines Stubentigers ist nämlich sehr sensibel. Einige Katzen bevorzugen offene Kisten, andere wiederum haben lieber solche mit einem Deckel, die an eine Höhle erinnern.

Auch wenn eine fremde Katze durch die Katzenklappe ins Haus kommt, kann das zu Problemen führen, manchmal reichen schon Gegenstände, die nach einer fremden Katze riechen, wie z.B. gebrauchtes Katzenspielzeug oder eine Bürste.

Hast du einen Mehrkatzenhaushalt, solltest du darauf achten, genug Katzenklos bereitzustellen. Eine Faustregel besagt, ein Klo pro Katze + 1 weitere Toilette zu der Gesamtanzahl der im Haushalt lebenden Katzen. Außerdem sollten diese weit genug auseinander stehen, damit die Stubentiger sich nicht bedrängt fühlen. Auch kann es vorkommen, dass eine der dominanten Katzen eine andere Katze unterdrückt und sich diese nicht mehr auf die Katzentoilette traut.

Aber auch Schmutz im Fell oder altes Einstreu, welches hinten in der Afterregion im Fell klebt, können deinen Liebling so verunsichern, dass er sich einen anderen Platz in der Wohnung für sein Geschäft suchen wird.

4. Deine Katze ist noch nicht stubenrein

Den Katzen eilt zwar stets ein Ruf der Sauberkeit voraus, jedoch muss auch eine Katze erst einmal lernen, was es bedeutet, stubenrein zu sein und ihr Katzenklo zu benutzen. Das gilt vor allem für Kitten oder solche Tiere, die es bisher gewohnt waren, ihr Geschäft einfach draußen in der Natur zu verrichten, weil sie Streuner waren oder aus dem Tierschutz / Tierheim kommen. Schimpfe nicht, wenn du deine Katze dabei erwischst, wie sie an einen anderen Ort in der Wohnung uriniert. Versuche stattdessen, sobald du siehst, wie sie sich hinsetzen möchte, sie schnell auf ihr Katzenklo zu setzen und lobe sie ausgiebig für jedes Urinieren ins Katzenklo. Hab Geduld und Verständnis, irgendwann wird es auf jeden Fall klappen! Solltest du dir unsicher sein, kontaktiere eine:n Katzentrainer:in und lasse dir wertvolle Tipps zum Training geben.

5. Markieren

Sowohl männliche, als auch weibliche Katzen können in der Wohnung markieren. Hast du eine junge Katze etwa im Alter von 5 Monaten oder älter, könnte das Markieren ein Hinweis sein, dass dein Sprössling die Geschlechtsreife erreicht hat. Besonders unkastrierte Kater lieben es, ihr Revier zu markieren und dieser „Duft“ ist leider sehr eindringlich und markant. Eventuell wird es Zeit für die Kastration.

Lesetipp: Mehr Infos diesbezüglich findest du in unserem Artikel zu Kastration bei Katze & Kater.

Übrigens: Auch in Mehrkatzenhaushalten kommt dieses Problem des Markierens gehäuft vor, sollte die Rangordnung nicht richtig geklärt oder neue Tiere dazugekommen sein. Auch zu wenig Platz oder Ausweichmöglichkeiten zwischen den Tieren können ursächlich für das Markieren sein. Beobachte deine Katzen gut, um herauszufinden, wer hier wen mobbt und ob sich die betroffene Katze gut zurückziehen kann.


Wie du deiner Katze helfen kannst & wann ein Tierarztbesuch nötig wird

Um eine Katze wieder dazu zu bringen, die Katzentoilette zu benutzen, muss zunächst herausgefunden werden, warum sie dieses Verhalten überhaupt begonnen hat. Dies kann ein wenig (oder auch viel) Detektivarbeit erfordern!

1. Untersuchung

Beginne mit einer Untersuchung bei deiner Tierärzt:in oder einer Konsultation bei FirstVet. Eventuell sind eine vollständige körperliche Untersuchung und Diagnostik, wie z. B. eine Urinanalyse und Blutuntersuchung, notwendig, um eventuell zugrunde liegende Krankheiten auszuschließen.

2. Umgebung checken

Wenn du den Verdacht hast, dass deine Katze durch ihre Umgebung bzw. andere Tiere im Haushalt gestresst ist, versuche, diese Probleme so schnell wie möglich anzugehen. Achte darauf, dass die Katzentoilette sauber ist und deine Katze leicht hinein- und hinausgehen kann.

3. Genügend Katzentoiletten

Falls du mehrere Katzen hast, stelle sicher, dass im ganzen Haus genügend Katzentoiletten vorhanden sind. Wende dich an eine:n Tierärzt:in, die auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist, um weitere Hinweise zu erhalten. FirstVet wird dir Möglichkeiten aufzeigen, wie deiner Katze zu Hause geholfen werden kann, oder dich bei Bedarf an eine:n tierärztliche:n Verhaltenstherapeut:in verweisen.

Suchst du eine:n Tierärzt:in für Verhaltenstherapie? Finde Spezialist:innen in deiner Nähe auf der Website der Gesellschaft für Tierverhaltensmedizin und -therapie (GTVMT): http://www.gtvmt.de.

4. Neue Wohnsituation angenehm gestalten

Sollte sich eure Wohnsituation durch einen Umzug oder ein neues Familienmitglied geändert haben, solltest du dich darum kümmern, wie du deinem Stubentiger die Veränderung so angenehm wie möglich bereitest. Informiere dich am besten im Internet über Katzentrainer:innen in deiner Nähe, ihr müsst diese schwierige Situation nicht alleine durchstehen. Es ist immer besser, sich Hilfe von einem Profi zu holen.

5. Genug Rückzugsmöglichkeiten bereitstellen

Das gleiche gilt auch dafür, wenn eine weitere Katze in den Haushalt zieht oder ein anderes Haustier. Achte darauf, dass deine Katze immer ausreichend Rückzugsmöglichkeiten hat! Deine Katzen vertragen sich nicht und Mobbing gehört zum Alltag? Du siehst, wie sehr deine Katze darunter leidet? Auch in diesem Fall ist Hilfe vom Spezialisten angezeigt, du kannst dich auch an eine:n Tierärzt:in wenden, welche:r auf Verhaltenstherapie spezialisiert ist, um weitere wertvolle Hinweise zu erhalten.

Auch bei FirstVet bekommst du Möglichkeiten aufgezeigt, wie deiner Katze Zuhause geholfen werden kann, oder wir werden dich bei Bedarf an eine:n tieräztlichen Verhaltenstherapeut:in verweisen.

6. Geduld mit Streunern & Tierheim-Katzen

Besonders wenn deine Katze aus dem Tierschutz oder Tierheim oder gar von der Straße als Streuner kommt, kann es sein, dass sie aufgrund ihrer Vergangenheit extrem verängstigt ist. So viele neue Eindrücke! Sie muss erst einmal alles verarbeiten und neu lernen. Hab Geduld, aber scheue dich auch hier nicht, eine:n Katzentrainer:in zu Rate zu ziehen.

7. Zoofachhandel-Produkte für mehr Wohlbefinden

Hilfreich für die Wohlfühlsituation zuhause können auch im Zoofachhandel erwerbliche Produkte sein, welche das Wohlbefinden deiner Katze(n) steigern und für mehr Sicherheit und Zufriedenheit sorgen. Dazu zählen zum Beispiel Pheromone, also bestimmte Duftstoffe, welche deinem Liebling Sicherheit vermitteln. Diese gibt es im Handel als Zerstäuber für die Steckdose oder als Spray. Keine Angst, du als Mensch riechst diese Pheromone nicht.

8. Futtermittelzusätze

Ebenso gibt es Futtermittelzusätze, welche bestimmte Milchproteine enthalten, die auch in der Muttermilch sind und deiner Katze vermitteln, dass alles in Ordnung ist und nachweisbar den Stressspiegel senken. Lass dich hierzu von unseren Tierärzt:innen beraten.

Immer noch besorgt? Dann buche eine Videokonsultation bei unseren Tierärzt:innen von FirstVet.


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