Zecken beim Hund: Was du wissen solltest & Tipps für dich und dein Tier
Sobald es wieder wärmer wird, fängt sie an - die Zeckenzeit beim Hund. Die blutsaugenden Parasiten sind ein Ärgernis für Tier und Besitzer. Wurde dein Hund von einer Zecke befallen? Oder du möchtest dich mehr über das Thema Zecken beim Hund informieren, weil du weißt, dass Zeckenbisse Krankheiten übertragen können? Dann bist du hier richtig. In diesem Beitrag erfährst du, was zu tun ist, wenn dein Hund eine Zecke hat, wie du sie auch selber entfernen kannst und in welchen Fällen du eine:n Tierärzt:in kontaktieren solltest.
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Was du über Zecken wissen solltest
Als Besitzer eines Hundes kennst du die Plagegeister wahrscheinlich nur zu gut, die im Frühjahr anfangen unsere tierischen Mitbewohner zu befallen. Die Rede ist von Zecken. Sie ernähren sich vom Blut von Hunden und Katzen, aber auch Kaninchen, Igel und Menschen werden befallen. Ihre Größe reicht – je nach Ernährungszustand – von stecknadelkopfgroß bis hin zur Größe eines Fingernagels.
Rein biologisch gesehen gehören Zecken zu den Spinnentieren, genauer gesagt zu der Unterklasse der Milben. Ihr Entwicklungszyklus beginnt als Zeckenlarve, die sich zur Nymphe weiterentwickelt und schließlich als fortpflanzungsfähige Zecke ausgewachsen ist.
Um sich zu ernähren, klettern die verschiedenen Entwicklungsstadien an langen Gräsern hoch oder kriechen ins Unterholz, von wo aus sie sich am vorüberkommenden Wirt (Tiere oder Menschen) festsetzen. Mit ihren scharfen Mundwerkzeugen ritzen sie die Haut des Wirts ein und saugen anschließend das austretende Blut. Was umgangssprachlich als Zeckenbiss bekannt ist, müsste richtigerweise eigentlich Zeckenstich heissen.
Für unsere Haustiere sind vor allem die 3 folgenden Zeckenarten von Bedeutung:
Gemeiner Holzbock (Ixodes ricinus)
Braune Hundezecke (Rhipicephalus sanguineus)
Auwaldzecke (Dermacentor reticulatus)
Zeckenbiss Symptome
Zeckenbisse sind nicht immer leicht zu erkennen. Eine kleine rote Markierung oder ein kleiner bräunlicher Fleck mit leichter Ausbeulung deuten auf eine Zecke hin. Wenn die Zecke sich allerdings schon vollgesaugt hat, wirst du sie deutlich leichter finden.
Meist ist ein Zeckenbefall harmlos, bei einigen Tieren jedoch kommt es zu einer örtlich begrenzten Entzündung des Stichgebietes. Hierbei kann eine Rötung der Haut an der Stelle auftreten, an der die Zecke gestochen hat. Wenn die Zecke falsch entfernt wird und ihre Mundwerkzeuge in der Haut zurückbleiben, kann es zu weiteren lokalen Reaktionen wie Schwellungen, Schmerzen oder Juckreiz kommen.
Welche Krankheiten können Zecken übertragen?
Leider verläuft nicht jeder Zeckenstich unkompliziert: hat sich die Zecke zuvor von einem Wirt ernährt, der unter einer der typischen Zeckenerkrankungen gelitten hat, so kann sie diese durch ihren Speichel auf das nächste Tier oder auch den Menschen übertragen.
Zu den Krankheiten, die durch Zecken übertragen werden können, zählen:
FSME (Frühsommermeningoenzephalitis)
Wiesen mit hohem Gras und Wälder sind die Gebiete, in denen Zecken am häufigsten vorkommen, jedoch sind Hunde in städtischen Gebieten ebenfalls betroffen. Aufgrund wechselnder Witterungsverhältnisse, die das Überleben der Zecken begünstigen, kommen Zecken immer häufiger auch außerhalb der eigentlichen „Zeckensaison“ vor. Daher sind ganzjährige Schutzmaßnahmen bei einigen Tieren durchaus in Betracht zu ziehen.
Nicht nur die eigentlichen Krankheiten können für deinen Hund sehr gefährlich werden. Auch die Behandlung kann mitunter sehr langwierig und schwierig sein, so dass neben dem gesundheitlichen Aspekt hohe Kosten verursacht werden können.
Mein Hund hat einen Zeckenbiss: was nun?
Du hast zwei Möglichkeiten: Du kannst die Zecke selber entfernen oder bei Unsicherheit einen Tierarzt kontaktieren. Wir schauen uns zunächst an, was du selber tun kannst.
Wenn du ein geeignetes Werkzeug zur Entfernung (z.B. Zeckenzange, Zeckenhaken oder Zeckenschlinge) zur Hand hast und dein Hund es zulässt, kannst du die Zecke in der Regel selbst entfernen. Zecken haben winzige Widerhaken, die sie beim Fressen an Ort und Stelle halten. Je nach verwendetem Werkzeug ist es sehr wichtig, die Zecke zu drehen, um sie zu entfernen - zieht man eine Zecke einfach von der Haut weg, besteht die Gefahr, dass die Mundwerkzeuge in der Haut verbleiben.
Beim Greifen der Zecke ist es wichtig, den Körper nicht zusammenzudrücken, da dies dazu führen kann, dass die Zecke ihren Magen- und Speicheldrüseninhalt wieder erbricht, was das Risiko einer Krankheitsübertragung erhöht.
Verwende immer ein speziell entwickeltes Zeckenwerkzeug, um anhaftende Zecken sicher zu entfernen und sicherzustellen, dass die Mundwerkzeuge nicht zurückbleiben. Wenn du die Zecke entfernt hast, kannst du sie am einfachsten entsorgen, indem du sie im Abfluss oder über die Toilette hinunter spülst.
Wichtig: Die Anwendung von Vaseline, das Auftragen von Alkohol, Nagellackentferner oder die Verwendung eines Feuerzeugs sind überholt und sollten nicht angewendet werden! Stirbt die Zecke noch in der Haut, gibt sie erst Recht Krankheitserreger ab.
Zecken entfernen beim Hund: Anleitung
1. Teile des Fell mit deinen Händen, damit die Zecke frei liegt.
2. Öffne nun die Zange - dazu drückst du den Knopf der Zange nach unten.
3. Umschließe nun die Zecke mit der Zange und achte unbedingt darauf, dass die Zange so nah wie möglich an der Haut anliegt.
4. Lasse nun den Knopf los, damit sich die Zange schließt.
5. Zieh die Zecke vorsichtig und langsam heraus. Anfangs hängt sie eventuell ein bisschen fest, löst sich aber schnell bei leichtem Ziehen in Kombination mit einer Drehbewegung. Die Betonung liegt auf: Sei vorsichtig, langsames Ziehen ist gefragt, keine ruckartigen Bewegungen.
6. Nutze ein spezielles Desinfektionsmittel für Hunde um die kleine Wunde zu desinfizieren.
7. Es kann hilfreich sein anschließend ein Zeckenschutz-Präparat anzuwenden, um auch eventuell übersehene Zecken, Nymphen oder Larven zu töten.
Ich traue mich nicht, die Zecke selbst zu entfernen: was nun?
Frag eine:n Tierärzt:in um Rat. Er/sie kann dir beibringen, wie man Zecken entfernt oder er kann sie auch für dich entfernen. Spreche mit deinem Tierarzt auch über Möglichkeiten zur Zeckenbekämpfung, welche die Zecken schnell töten oder abstoßen.
Was hilft sonst noch gegen Zecken beim Hund?
1. Zeckenmittel
Spreche mit einem Tierarzt über Präparate zur Zeckenbekämpfung – hier gibt es unterschiedliche Möglichkeiten. Einige Mittel töten die Zecke ab (akarizid), andere wirken abschreckend (repellierend). Ob für deinen Hund ein Spot-On-Produkt (Flüssigkeit zum Auftragen auf der Haut), Tabletten gegen Zecken oder ein Halsband die passende Schutzmöglichkeit ist, könnt ihr gemeinsam herausfinden.
Denn nicht jedes Mittel zur Zeckenbekämpfung ist für jeden Hund sinnvoll anzuwenden. Z.B. spielen Alter und Gesundheitszustand deines Lieblings, eure familiäre Situation oder auch eure sportlichen Aktivitäten eine Rolle. Daher ist die Rücksprache mit einem Tierarzt sinnvoll, um für dein Tier die bestmögliche Variante zu wählen.
Wie du ein Spot-On-Mittel richtig aufträgst, erklären wir dir hier noch einmal.
2. Tägliches Absuchen
Kein Produkt verhindert zu 100%, dass dein Hund von Zecken befallen wird. Daher empfehlen wir dir, ihn täglich nach Zecken abzusuchen. Vor allem nach Spaziergängen oder dem Aufenthalt im Freien (hierzu zählt auch der eigene Garten) solltest du Ohren, Hals, Hautfalten, Bauch und andere unzugängliche Stellen besonders aufmerksam überprüfen. Erst 12 Stunden nachdem die Zecke gestochen hat beginnt sie, Krankheitserreger zu übertragen, d.h. mindestens 2 x am Tag solltest du dich auf die Suche nach Zecken machen.
3. Geeignetes Zeckenwerkzeug
Verwende ein geeignetes Zeckenwerkzeug, um die Zecke, falls du eine findest, so schnell wie möglich zu entfernen (siehe Anleitung oben). Hierzu zählen Zeckenzangen, Zeckenhaken, Zeckenschlingen oder Zeckenkarten. Was genau hiervon du nutzt, hängt davon ab, womit du am besten zurecht kommst.
Ich habe die Zecke nicht richtig entfernt: was nun?
Wenn Zecken nicht richtig oder unvollständig entfernt wurden, sprich mit einem Tierarzt. Die Zecke sollte stets komplett entfernt werden, damit keine unnötigen entzündlichen Reaktionen entstehen. Ob weitere Maßnahmen ergriffen werden müssen bzw. was du tun solltest, wenn doch einmal ein Zeckenkopf steckengeblieben ist, kann dir dann der Tierarzt erklären.
Wann solltest du deinen Tierarzt aufsuchen?
Wenn die mit einem Zeckenstich verbundene Rötung über mehrere Tage fortbesteht oder zunimmt
Wenn du einen Ausfluss aus der Bissstelle feststellst
Wenn du Krankheitssymptome (wie Fieber, Abgeschlagenheit, Lahmheiten oder Schwellungen der Lymphknoten) bei deinem Tier bemerkst.
Übrigens: Eine Impfung gegen Borreliose ist zwar verfügbar, aber ihr Einsatz ist umstritten. Daher wird sie nur für Hunde mit einem bekanntermaßen hohen Expositionsrisiko empfohlen - wenn die Krankheit endemisch ist oder wenn es eine hohe Anzahl von Zecken gibt.
Immer noch besorgt?
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