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16 Sommergefahren für Hunde

Voraussichtliche Lesedauer 15 Minuten
16 Sommergefahren für Hunde

Sommer, Sonne, Sonnenschein. Das bedeutet, dass wir endlich wieder mehr Zeit zusammen mit unseren Hunden draußen in der Natur verbringen können, insbesondere jetzt, nachdem die Coronabeschränkungen nach und nach aufgehoben werden. Lies mehr dazu, worauf du im Sommer achten musst, was du tun kannst, um Gefahren vorzubeugen, und wie du dich im Falle eines Unfalls verhalten solltest! Wir informieren unter anderem über Themen wie Hitzschlag, Grannen, Zecken, Blaualgenvergiftung, Kröten und Meerwasser.

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Gerne unternehmen wir in der warmen Jahreszeit wieder mehr in der freien Natur und nehmen unsere vierbeinigen Freunde auf unsere Abenteuer und Ausflüge mit. Aber mit der Hitze, dem Aufenthalt draußen, dem Schwimmen und Grillen kommen auch viele Risiken auf unsere Haustiere zu. Unsere Tierärzt:innen haben die wichtigsten Sommergefahren für Hunde zusammengefasst.

1. Hitzschlag

Eine der größten Gefahren für Hunde im Sommer ist die Hitze. Leider sterben immer noch jedes Jahr unzählige Hunde, die bei warmen Temperaturen im Auto zurückgelassen wurden, an einem Hitzschlag. Doch nicht nur im Auto können Hunde einen Hitzschlag erleiden: Auch Überanstrengung bei heißem Wetter, insbesondere ohne Zugang zu ausreichend Trinkwasser, kann zum Hitzschlag führen.

Hunde sind sehr hitzeempfindlich, weil sie ihre Körpertemperatur nicht wie wir Menschen durch Schwitzen regulieren können, um sich abzukühlen. Ein Hitzschlag ist ein lebensbedrohlicher Zustand, der schwere Schäden der inneren Organen verursachen kann.

In unserem Fachartikel Hitzschlag beim Hund - Symptome und Behandlung findest du weitere Informationen wie du 1. Hilfe leisten kannst.

2. Grannen

Grannen oder Spelzen von Gräsern und anderen Getreidearten können sehr lästig werden, wenn sie sich einen Weg in die Augen, Ohren oder Nase deines Hundes bahnen. Grannen sind Teile der Getreideähre, sie laufen an ihren Enden spitz zu und dort befindet sich ein fieser Widerhaken. Sie können Hautprobleme verursachen, wie z.B. Abszessbildung, Nesselsucht oder Hautausschläge. Wenn dein Hund Hautreizungen zeigt, suche den betroffenen Bereich sorgfältig nach Grannen, Pollenresten oder Staub ab. Besteht der Verdacht, dass dein Liebling eine Granne in Auge oder Ohr haben könnte, suche immer eine:n Tierärzt:in auf.

3. Zecken

Bedingt durch den Klimawandel und das ganzjährig wärmere Wetter sind auch Zecken den größten Teil des Jahres aktiv. Zecken können durch ihren Stich eine ganze Reihe von Krankheiten übertragen, darunter Borreliose (auch Lyme-Krankheit genannt) und Anaplasmose.

Ein wirksamer Zeckenschutz ist der Schlüssel zur Vorbeugung dieser Krankheiten. Generell gilt es, den Kontakt des Hundes mit Zecken zu vermeiden, wann immer dies möglich ist. Entferne alle Zecken, die du bei deinem Hund finden kannst umgehend und wende regelmäßig eine Anti-Zecken-Behandlung an.

Wie du Medikamente gegen Zecken richtig aufträgst erklären wir dir in unserem Artikel Auftragen von "Spot On"-Medikamenten bei Hunden und Katzen noch einmal und auch auf Zecken beim Hund: Was du wissen solltest & Tipps für dich und dein Tier haben unsere Tierärzt:innen alle wichtigen Infos zum Thema Zecken zusammengefasst.

4. Algenvergiftung

Wenn Blaualgen in Seen, Bächen und Meeren wachsen, kann sich im Wasser ein Gift bilden. Es gibt viele Blaualgenarten von denen jedoch nur einige giftige Substanzen produzieren. Trinkt oder schwimmt dein Hund nun in mit diesen Algenarten verseuchten Wasser, kann er an einer schnell und oft tödlich verlaufenden Algenvergiftung erkranken.

Lies mehr unter Blaualgenvergiftung beim Hund - das kann lebensbedrohlich sein, wie du einer Blaualgenvergiftung vorbeugen kannst.

5. Grill- und Picknickessensreste

Bei schönem Wetter trifft man sich gerne zum Picknick oder Grillen. Unsere felligen Freunde besitzen oft die ausgeprägte Fähigkeit, Essensreste zu erschnüffeln und unerlaubt zu fressen.

Müllsäcke können scharfe Glasscherben, Holzspieße oder spitze Grillgitter aus Metall sowie Verpackungs- und Speisereste, wie z.B. Knochen, enthalten. Werden diese gekaut und verschluckt, können Knochenstücke den empfindlichen Hundemagen durchbohren oder schon im Maul, in der Speiseröhre oder weiter unten im Darm des Hundes stecken bleiben. Maiskolben sind ebenfalls unverdaulich und können daher leicht im Darm stecken bleiben und in der Folge einen Darmverschluss verursachen. Hunde mit einem festsitzenden Fremdkörper oder einem Darmverschluss beginnen oft unstillbar zu erbrechen und leiden unter starken Bauchschmerzen. In diesem Fall handelt es sich um einen medizinischen Notfall, welcher eine sofortige Operation erfordert.

Als Hundebesitzer ist es demnach sehr wichtig, Abfälle und Speisereste sorgfältig zu entsorgen, damit unsere Hunde keine potenziell gefährlichen Gegenstände fressen können. Verwende für den Abfall einen stabilen und verschließbaren Beutel und entsorge ihn in einem Abfalleimer oder an einem sicheren Ort, der für Hunde unzugänglich ist.

6. Insektenstiche

Stiche oder Bisse von Insekten wie Wespen, Ameisen und Mücken machen Hunde zwar selten krank, können aber stark jucken und schmerzhaft sein. Einige Hunde reagieren überempfindlich bzw. können allergisch auf die Insektenstiche sein. Je mehr Stiche oder Bisse ein Hund auf einmal bekommt, desto größer ist das Risiko einer schweren Reaktion.

Solltest du Anzeichen eines akuten anaphylaktischen Schocks, der im schlimmsten Fall zum Tode führen kann, bei deinem Tier feststellen, suche bitte umgehend eine:n Tierärzt:in auf!

Dazu gehören:

  • Schwellung an der Bissstelle
  • Juckreiz
  • Anschwellen des Gesichts
  • Hecheln
  • Erbrechen und Durchfall
  • Nesselsucht
  • Atembeschwerden
  • blasses Zahnfleisch
  • Kreislaufkollaps

Übrigens: Bei Hunden, von denen bereits bekannt ist, dass sie unter Allergien leiden, empfehlen wir, diese nie ohne Aufsicht laufen zu lassen.

Halte deinen Hund lieber drinnen, wenn draußen die Hauptzeit der Insektenaktivität stattfindet, verwende gegebenenfalls Insektenschutzmittel oder versuche deinen Hund mit einem speziellen T-Shirt für Haustiere zu schützen.

Die Schmerzen, die durch einen Insektenstich hervorgerufen wurden, lassen sich lindern, indem du ein kaltes, nasses Tuch oder ein Kühlpad (man kann auch Eiswürfel in ein Tuch packen) auf die Stichstelle auflegst.

Entferne wenn möglich den Stachel, und wasche die Haut mit kaltem Wasser ab.

Wurde dein Hund jedoch mehrmals, einem ganzen Insektenschwarm oder in der Nähe des Mauls, Halses oder der Nase gestochen, suche besser sofort eine:n Tierärzt:in auf. Gelegentlich muss dein:e Tierärzt:in in einem solchen Fall ein abschwellendes Medikament verabreichen, gibt dir Tabletten mit oder eine Salbe zur lokalen Behandlung, um Schwellungen und andere Reaktionen zu verhindern.

Lies noch mehr zum Thema: Wespenstich beim Hund: Was tun? Eine Anleitung.


7. Hot Spots (Hautekzeme)

Im Sommer treten feuchte Ekzeme ("Hot Spots" genannt) sehr häufig auf, insbesondere bei Hunden mit dichtem Fell und solchen Tieren, die öfter gebadet werden müssen. Ein Hot Spot entsteht oft dort, wo sich der Hund viel kratzt, zum Beispiel am Hals oder am Oberschenkel. Die Haut wird gereizt und es entsteht eine eitrige, rote Stelle. In einer warmen, feuchten Umgebung können sich Bakterien dann schnell verbreiten.

So ein Hot Spot kann sich recht zügig ausbreiten und ist dann oft sehr schmerzhaft. Um Hot Spots vorzubeugen, nimm dir Zeit, deinen Hund nach dem Baden oder Schwimmen gründlich abzutrocknen. Zur Behandlung eines Hot Spots sind manchmal sogar verschreibungspflichtige Medikamente von deine:r Tierärzt:in erforderlich, zum Beispiel Antibiotika und entzündungshemmende Schmerzmittel.

Lesetipp: Hot Spot bei Hunden - hier erklären wir noch einmal alles Wissenswerte zu diesem Thema.


8. Meerwasser

Wenn Hunde eine große Menge Salzwasser trinken, können sie an einer Salzvergiftung erkranken. Anzeichen für eine schwerere Salzvergiftung sind anhaltendes Erbrechen, Durchfall, Lethargie, Steifheit, Krämpfe und Koma. Sollte dein Hund mehrmals erbrechen, wiederholt würgen oder starken Speichelfluss haben, solltest du eine:n Tierärzt:in aufsuchen, da dein Hund möglicherweise eine Infusion benötigt.

Bei einer nur geringen Aufnahme von Meerwasser zeigen viele Tiere keine Symptome oder ein einmaliges Erbrechen.

Was du in diesem Fall tun kannst:

  • Biete wenig, aber regelmäßig frisches Wasser zum Trinken an.
  • Lass deinen Hund keine großen Mengen in einem Zug trinken, um weiteres Erbrechen zu verhindern.
  • Biete als nächstes eine leicht verdauliche Mahlzeit an. Hier haben sich ebenfalls kleine Portionen bewährt, die dafür mehrfach über den Tag verteilt gefüttert werden. Dazu eignet sich z.B. eine gastrointestinale Diät oder gekochten Reis / Kartoffeln mit etwas magerem und proteinreichem gekochten Fleisch wie Huhn/Truthahn/Pute.


9. Wunden

Kleine Wunden und Verletzungen können oft zu Hause versorgt werden, während großflächige und tiefe Wunden in der Regel von Tierärzt:innen genäht und behandelt werden müssen. Wenn dein Hund Schwierigkeiten beim Stehen oder Gehen hat, stark blutet oder Schmerzen oder gar einen Schock zu haben scheint, suche sofort eine:n Tierärzt:in auf.

Bei starken Blutungen sollte der Hund ruhig gehalten werden. Lege einen fest sitzenden Druckverband an, um den Blutfluss zu stoppen und die Wunde zu schützen. Wenn die Blutung auf diese Weise nicht gestoppt werden kann, muss eine weitere Lage angelegt werden und dieser Schritt ist bei Bedarf zu wiederholen. Trage deinen Hund wenn möglich und halte ihn auf dem Weg zur Tierarztpraxis sicher gelagert.

Oberflächliche Wunden oder Schürfwunden können in der Regel vor dir selbst versorgt werden:

  • Das Wichtigste ist, dass die Wunde immer sauber und trocken gehalten wird.
  • Spüle die Schmutz- und Fremdkörperrückstände mit sauberem, warmem Wasser oder mit Kochsalzlösung für Tiere aus der Wunde heraus (größere Fremdkörper müssen von deinem Tierarzt entfernt werden).
  • Trage eine milde, desinfizierende tierartgeeignete Lösung für Wunden auf die Verletzung auf und decke sie mit einer sterilen Wundauflage ab.
  • Überprüfe die Wundauflage regelmäßig und wechsele sie in den ersten drei Tagen täglich.
  • Verwende einen Halskragen oder einen Body, um deinen Hund daran zu hindern, an die Wunde zu gehen.
  • Wir empfehlen, die Spaziergänge kurz zu halten, bis die Wunde vollständig verheilt ist, denn Bewegung und die Kontamination mit Schmutz aus der Umgebung verlangsamen die Wundheilung.
  • Pfotenschuhe sind hilfreich, um Pfotenverbände im Freien sauber und trocken zu halten. Zur Not schützt auch ein darübergezogener Einmalhandschuh vor Nässe.

Verdünntes Chlorhexidin oder eine Jodlösung können für stark kontaminierte Wunden in den ersten 24 Stunden oder für die erste Reinigung einer Wunde verwendet werden; eine längere Anwendung verlangsamt jedoch die Heilung, da es auch empfindliche, heilende Zellen schädigt. Es ist wichtig, keine schädlichen Chemikalien wie Alkohol zu verwenden, welche empfindliche Zellen zerstören und die Wundheilung verzögern. Salben und Produkte auf Öl-und Paraffinbasis sollten aus dem gleichen Grund nicht angewendet werden.

Wunden, die sich durch alle Hautschichten ziehen, oder solche, die sehr tief bzw. mehr als 1 cm lang sind, müssen immer von eine:r Tierärzt:in behandelt werden. Wunden, die chirurgisch versorgt werden müssen, sollten idealerweise innerhalb von 4-6 Stunden genäht werden. Verletzungen, die sich über einem Gelenk befinden müssen ebenfalls von eine:r Tierärzt:in untersucht werden. Andere Wunden, z.B. tief im Fell oder an Stellen wo es viel Körperfett gibt, können schwieriger zu beurteilen sein, weshalb wir empfehlen, tierärztlichen Rat einzuholen.

Noch mehr Infos, Tipps & Tricks zur Wundversorgung bei Hund und Katze findest du auf unserem Tierärzteblog.

10. Sonnenbrand

Genau wie wir Menschen können auch Hunde einen Sonnenbrand bekommen. Hunde mit dünner Haut oder sehr dünnem Fell sind am stärksten gefährdet. Tiere, deren Haut rosa ist, besitzen viel weniger des wichtigen Schutzpigmentes Melanin, wodurch die Sonnenbrandgefahr steigt. Auch bei unseren Haushunden besteht ein erhöhtes Risiko, an Hautkrebs zu erkranken, wenn sie einen Sonnenbrand bekommen.

Um einem Sonnenbrand vorzubeugen, wende daher an allen der Sonne ausgesetzten Stellen einen speziell für dein Haustier hergestellten parfümfreien Sonnenschutz an. Im Zweifelsfall ist es immer am besten, dem Hund ausreichend Zugang zu kühlen, schattigen Plätzen anzubieten und längere Aufenthalte in der direkten Sonne zu vermeiden.


11. Ertrinken

Unsere vierbeinigen Mitbewohner sind in der Regel gute Schwimmer. Jedoch ertrinken jedes Jahr immer wieder Hunde.

Wenn dein Hund von einem Boot, vom Beckenrand aus oder einem Steg ins Wasser fällt, kann es mitunter sehr schwierig sein, ihn wieder aus dem Wasser zu holen, insbesondere wenn es sich um einen schweres Tier handelt. Ist der Hund nicht dazu in der Lage, alleine herauszuklettern, besteht immer die Gefahr des Ertrinkens, selbst unter Aufsicht. Ein Hund, der im Wasser ist, schwimmt so lange wie möglich, wird aber nach einer Weile erschöpft sein. Fällt der Hund versehentlich ins Wasser, gerät er in Panik und wird deshalb noch schneller erschöpft. Ein Hund, der in Panik gerät, kann sehr schwer aus dem Wasser zu retten sein, besonders dann, wenn er keine Schwimmweste trägt.

Um einem Hund, der Wasser verschluckt hat, zu helfen, ist eine schnelle Reaktion erforderlich:

Kleine Hunde hält man am besten senkrecht, mit dem Kopf zum Boden gerichtet, damit das Wasser durch die Schwerkraft nach unten herausfließen kann. Bei größeren Hunden ist es einfacher, sie auf die Seite zu legen, idealerweise etwas schräg gelagert, so dass Kopf und Hals tiefer liegen als der Rumpf, damit so das Wasser ablaufen kann. Ziehe die Zunge vorsichtig nach vorne und lagere sie so, dass sie aus einer Seite des Mauls heraus hängt. Vergewissere dich, dass sich nichts im Maul befindet und die Atemwege frei sind.

Wichtig: Sollte der Hund nicht atmen, muss eine Herz-Lungen-Massage zur Wiederbelebung durchgeführt werden. Wende dich an eine:n Tierärzt:in, um Anweisungen zu erhalten, was zu tun ist und welche Schritte vor dem Transport des Hundes in die Tierklinik zu unternehmen sind. Trockne den Hund ab, damit er auf dem Weg in die Praxis nicht unterkühlt.

Wie kannst du verhindern, dass dein Hund ertrinkt?

  • Benutze immer eine Schwimmweste, wenn ihr auf einem Boot oder in der Nähe eines Hafens seid, auch wenn dein Hund generell sehr folgsam ist. Hundeschwimmwesten haben einen Griff an der Oberseite, wodurch die Tiere leichter hochzuheben sind.
  • Binde einen Hund mit Rettungsweste niemals an, denn wenn er versucht, ins Wasser zu springen und sich an der Leine zu verfängt, kann es zu tödlichen Unfällen kommen.
  • Helfe deinem Hund, auf's Boot zu kommen und wieder herunter, damit er nicht ausrutscht.
  • Sorge dafür, dass dein Hund einen geschützten Liegeplatz an Bord hat.
  • Behalte deinen Hund in Wassernähe stets im Auge.


12. Kröten

Die Erdkröte (Bufo Bufo) kommt in ganz West- und Mitteleuropa vor. Diese Kröten haben Drüsen auf ihrem Rücken, die ein bestimmtes Gift absondern. Wenn dein Hund an einer solchen Kröte leckt oder sie im Maul trägt, kann es daher zu Vergiftungserscheinungen kommen.

Dazu zählen:

  • Vermehrtes Speicheln mit Schaumbildung im Maul
  • Erbrechen
  • Unruhe
  • Leuchtende Pinkfärbung des Zahnfleisches
  • Dein Hund versucht, sich mit den Pfoten über das Maul zu fahren und fängt eventuell an zu winseln


Wenn du diese Symptome beobachtest, solltest du das Maul sofort mit reichlich klarem Wasser spülen. Achte darauf, dass der Hund das Wasser nicht verschluckt. Wenn sich innerhalb von zwei Stunden nach dem Krötenkontakt keine weiteren Symptome entwickeln, ist keine ernsthafte Vergiftung mehr zu erwarten. Bei jeglichen Bedenken, kontaktiere jedoch bitte immer eine:n Tierärzt:in.


13. Madenbefall

Fliegenlarven befallen Hunde vor allem in den Sommermonaten, wenn das Wetter warm ist. Adulte Fliegen werden von Wunden, Kot und einer heißen, feuchten Umgebung angezogen. Sie legen ihre Eier im warmen und feuchten Fell ab, welches mit Fäkalien, Urin oder Wundsekret verunreinigt ist. Bereits nach 24 Stunden schlüpfen aus diesen Eiern Larven, die sich in die beschädigte Haut fressen können. Dieser Madenbefall ist für den Hund sehr schmerzhaft. Die Larven sind weiß und 5-10 mm lang. Wenn sie nicht schnell genug gefunden werden, können sie schwere Schäden anrichten. In schweren Fällen kann der Befall sogar tödlich enden. Hunde mit dichtem Fell und solche, die an Vorerkrankungen wie Durchfall oder Erkrankungen der Harnwege leiden, sind besonders gefährdet.

Solltest du Maden auf deinem Hund entdecken, bringe ihn umgehend zu deine:r Tierärzt:in. Das Problem erscheint zunächst oft weniger schlimm als es ist, weil sich die Larven tief in das Gewebe eingraben und auf den ersten Blick nicht sichtbar sind. In der Tierarztpraxis wird deinem Hund ein Schmerzmittel verabreicht, weil der Madenbefall sehr schmerzhaft ist. Das Fell an der betroffenen Stelle wird geschoren und alle sichtbaren Fliegenlarven entfernt. Auf die Schmerzlinderung folgt dann eine antiparasitäre Behandlung.

Um Madenbefall zu verhindern, überprüfe die Haut deines Hundes täglich auf Anzeichen von Hautwunden, Hautreizungen oder Verunreinigungen von Kot oder Urin. Falls nötig, bade deinen Hund mit speziellem Hundeshampoo und kürze sein Fell in den wärmeren Monaten.


14. Flöhe

Es gibt zwei Hauptarten von Flöhen, nämlich den Katzen- und den Hundefloh. Beide können sowohl Katzen als auch Hunde befallen. Flöhe sind nicht wirklich gefährlich, können aber für Hunde sehr lästig sein. Der adulte weibliche Floh springt auf das Wirtstier, um seine Blutmahlzeit einzunehmen, bevor er sich wieder fallen lässt und seine Eier in der Umgebung ablegt (z.B. in Teppichen und weichen Einrichtungsgegenständen wie Hundekörbchen). Hier findet der restliche Lebenszyklus des Flohs statt.

Flöhe können schweren Juckreiz und Hautprobleme wie Haarausfall, Schuppen und Hautausschläge verursachen. Typisch betroffene Bereiche sind die Hautareale hinter den Ohren, der hintere Rücken, die Flanken und das Gesäß. Einige Hunde entwickeln eine Allergie gegen Flöhe, die so genannte “Flohspeichelallergie-Dermatitis” (FAD), die starken Juckreiz und häufig sekundäre Hautinfektionen verursacht.

Lies in unserem Fachartikel mehr über Flöhe beim Hund: Wie erkennen & was hilft wirklich?.

15. Mit dem Hund ins Ausland reisen

Viele Tierbesitzer nehmen ihren Hund gerne mit in den Urlaub, sei es in heimische Gefilde oder auch auf Auslandsreisen.

Ein Urlaub im Ausland kann gewisse Risiken bergen, da einige Parasiten und infektiöse Hundekrankheiten (z.B. die sogenannten "Mittelmeerkrankheiten") vor allem in den südlichen Urlaubsregionen eine Rolle spielen, während sie in Deutschland nur selten auftreten. Für Reisen innerhalb Europas sind ein Heimtierausweis, eine aktuelle Tollwutimpfung und gegebenenfalls eine Antiparasitenbehandlung erforderlich. Die Organisation einer Reise kann viel Zeit in Anspruch nehmen, plane daher bitte mindestens 3 Monate im Voraus, um Enttäuschungen zu vermeiden.

Doch auch in einigen Regionen Deutschlands ist das Aufkommen von Zecken deutlich höher als anderenorts. Daher ist es wichtig, sich rechtzeitig um vorbeugende Behandlungen wie einen Ektoparasitenschutz zu kümmern, um die Ansteckung mit von Zecken übertragbaren Krankheiten wie z.B. Borreliose zu verhindern.

In manchen Fällen kann es vielleicht mehr Sinn machen, einen Hundesitter oder eine Hundepension für deinen Hund zu finden, solange du im Urlaub bist.

Lies gerne mehr zum Thema "Reisen mit Hund" in unserem Artikel Welche Reisebestimmungen gelten für deinen Hund/deine Katze innerhalb und außerhalb der EU?.


16. Andere Sommergefahren

Schlangenbisse

Sommerhitze zieht Schlangen an, die sich in der Sonne aalen, um ihre Körpertemperatur zu erhöhen. Glücklicherweise sind Schlangenbisse in Deutschland überaus selten. Es gibt zwei giftige Schlangenarten in Deutschland, die Kreuzotter und die Aspisviper. Die Kreuzotter kommt in Mooren und Heiden in Norddeutschland, in östlichen Mittelgebirgen und alpinen Regionen vor. Ihre Bisse sind für Tiere und Menschen giftig. Wenn dein Hund von einer Kreuzotter gebissen wird, kann dies schwerwiegende Folgen haben. Es ist daher wichtig zu wissen, was zu tun ist, wenn du den Verdacht hast, dass dein Hund gebissen wurde.

In der Regel wirst du selbst die Schlange nur selten sehen, aber vielleicht hörst du, wie dein Hund plötzlich aufjault oder vor einer bestimmten Stelle wegläuft. Ein Hund, der von einer Schlange gebissen wurde, wird schnell müde werden. An der Einbissstelle entwickelt sich eine große, schmerzhafte Schwellung, oft um die Nase oder am Bein. Bringe dein Haustier sofort in die nächste Tierklinik und weise die Tierärzt:innen darauf hin, dass dein Hund von einer Schlange gebissen worden sein könnte. Die Behandlung erfordert oft einen stationären Aufenthalt, bei dem intravenöse Infusionen zur Giftausscheidung in Kombination mit schmerzlindernden Mitteln verabreicht werden und der Hund genau überwacht wird.

Wichtig: Wenn dein Hund gebissen wurde, halte ihn so ruhig wie möglich, um zu verhindern, dass sich das Gift ausbreitet.

Wasserrute

Die Wasserrute wird oft auch als Limbertail-Syndrom, Hängerute oder Hammelschwanz bezeichnet, während der medizinisch korrekte Name “akute kaudale Myopathie” lautet.

Hierbei handelt es sich um eine relativ häufig vorkommende Erkrankung bei sportlich geführten Hunden. Sie wird durch eine mangelnde Blutversorgung der Schwanzmuskulatur verursacht, die in der Regel nach dem Schwimmen oder nach langem Aufenthalt im Freien bei kaltem oder nassem Wetter auftritt. Eine schlaff herabhängende Rute bestätigt die Diagnose.

Die Behandlung umfasst das vorsichtige Auflegen von Wärmepackungen auf die betroffene Stelle, die Verabreichung der durch deine:n Tierärzt:in verschriebenen Medikamente zur Schmerzlinderung und viel Ruhe. Die Prognose für eine vollständige Genesung ist sehr gut: Die meisten betroffenen Hunde werden innerhalb weniger Tage ihren Muskeltonus und somit ihr Schwanzwedeln wiedererlangen, aber in manchen Fällen kann die Genesung bis zu einer Woche dauern.

Weitere Informationen haben wir für dich in dem Tierärztebeitrag "Wasserrute" beim Hund zusammengefasst, schau also einfach mal vorbei.

Angelhaken

Bei Hunde, die mit ihren Besitzern auf Angeltour gehen, kann es vorkommen, dass sich ein Angelhaken in ihrem Maul oder ihrer Haut verfängt.

Die meisten Angelhaken besitzen einen Widerhaken, um das Ablösen des Fisches zu verhindern. Sollte sich ein derartiger Haken bei deinem Hund verfangen haben, darfst du auf keinen Fall versuchen, den Haken herauszuziehen, da du auf diese Weise weitere Gewebeschäden verursachen kannst oder der Hund vor Schmerzen beißen könnte. Versuche stattdessen, den Haken nach vorne durch die Haut zu drücken oder schneide den Haken mit einer Zange durch, um ihn sicher entfernen zu können. Das ist nicht immer einfach, besonders wenn der Hund gestresst ist und dadurch Abwehrbewegungen zeigt. In vielen Fällen müssen Angelhaken daher durch eine:n Tierärzt:in nach der Verabreichung eines Beruhigungs- und Schmerzmittels entfernt werden. In der Regel heilen die entstandenen Wunden jedoch sehr schnell und müssen nicht genäht werden.


Hast du noch Fragen?

Dann buche einen Videocall für ein klärendes Gespräch mit unsere:n Tierärzt:innen, damit du und dein Hund den Sommer sorgenfrei geniessen könnt.




Veröffentlicht: 1.8.2020
Zuletzt aktualisiert: 19.8.2021

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